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Wir haben Frauen nach ihren Wünschen an die Spieleindustrie befragt. Einige ihrer Antworten haben uns überrascht.

Welche Wünsche und Erwartungen haben Frauen an Spiele? Das wollten wir genauer wissen und haben die Frage in einer rein weiblichen Gaming-Community auf Facebook gestellt. Um möglichst unvoreingenommene und authentische Antworten zu erhalten stellten wir die Frage an die Spielerinnen aber nicht selbst, sondern baten unsere Userin Denise Zuidinga die Frage in ihrer Gruppe zu stellen – schließlich gingen wir davon aus, dass es sich von Frau zu Frau freier redet.

Uns war bewusst, dass es schon sehr viele Artikel zu dem Thema gibt. Es störte uns aber, dass diese häufig von „außen“ kamen, also von Medienkritikerinnen verfasst wurden, die selbst keine Gamerinnen sind. Wir wollten daher sicherstellen, dass bei unserer Befragung genau jene Frauen zu Wort kamen, die auch wirklich spielen.

Wir haben dabei keine Vorauswahl in Form einer Multiple-Choice-Liste vorgenommen, da dies unserer Einschätzung nach erst recht suggestiven Charakter hätte. Das einzige, was die Userinnen bekamen war die Frage: „Was würdet ihr euch von Spielen in Zukunft wünschen? Wie könnte man Spiele verbessern?“ Befragt wurden die Mitglieder von Denise‘ Facebook-Gruppe Girls on Power. Die Gruppe zählt 665 Userinnen. Die zehn häufigsten Antworten zeigen wir euch hier:

10. Frauen und Männer realistischer darstellen: Animationen und Körperbau

Charaktere in Spielen werden für den Geschmack der Girls on Power-Userinnen in Spielen zu wirklichkeitsfremd dargestellt. Der Punkt bezieht sich hier explizit auf männliche und weibliche Charaktere. Während männliche User also im allgemeinen übersteigerte Figuren als Helden und Heldinnen mögen, schätzen Frauen mehr Realismus. Für sie waren bei der Erschaffung der Spielecharaktere einfach zu viel Silikon und zu viele Anabolika im Spiel.

Wenn eine Kriegerin in High Heels ein Großschwert führen kann oder ein Barbar im Lendenschurz arktischer Kälte trotzt, mag das auf dem Cover zwar cool aussehen (in letzterem Fall im wörtlichen Sinn), aber plausibel ist es nicht wirklich. Für viele Frauen ist fehlender Realismus im Spiel ein Stimmungskiller. Kritisiert wurden auch die Animationen, die in manchen Spielen unglaubwürdig wirken. In einigen Spielen kommt da auch daher, dass manche Animationen männlicher Charaktere auf ihre weiblichen Pendants übertragen werden, was dann eher hölzern und unbeholfen wirkt.

9. Mehr romantische Optionen

Zwar gibt es in vielen Spielen Romanzen, für den Geschmack der Userinnen aber noch nicht genug. In vielen Spielen, ist Liebe und Romantik maximal eine Randthema oder eine Art „Bonus-Belohnung“ nach Abschluss bestimmter Quests – dazu bei einem späteren Punkt mehr. Die Gamerinnen von Girls on Power würden den Romanzen gerne mehr Bedeutung zukommen lassen und möglicherweise auch Romanzen in Genres einbauen, in denen diese ansonsten eher nicht vorkommen.

Mit der Vorstellung, dass Spiele alle Geschichten außer Liebesgeschichten erzählen können, wollen sich die Gamerinnen eindeutig nicht abfinden.

8. Mehr Variationen bei den Quests

Das Questdesign der meisten Spiele ist Gamerinnen derzeit zu eintönig. Mehr Quests der Sort „töte 5 X“ oder „sammle 10 Y“ werden den Spielerinnen schnell langweilig. Daher wünschen sie sich dabei mehr Abwechslung. Natürlich ist das kein Wunsch, den ausschließlich weibliche Spieler haben. Männer denken in dieser Hinsicht sehr oft ähnlich. Aber dass Frauen einen Wunsch haben, muss ja auch nicht zwingend bedeuten, dass Männer diesen Wunsch nicht haben können.

7. Frauen nicht ständig als Sexsymbol darstellen

Charakterdarstellungen, die das männliche Hormonsystem ansprechen, schrecken das weibliche Nervensystem offenbar ab. Laszive und über die Maßen freizügige Darstellungen weiblicher Charaktere mögen die Userinnen von Girls on Power nicht. Die Grenzen, ab wann eine Darstellung so stark sexualisiert ist, dass sie weibliche User abschreckt, variiert natürlich subjektiv.

Sobald aber offensichtlich ist, dass ein Spiel damit an eine primär männliche Klientel vermarktet werden soll, wird es für Frauen unangenehm.

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6. Frauen nicht immer in Opferrolle darstellen

Frauen als Entführungsopfer haben eine lange erzählerische Tradition. Mario rettet seit seinen ersten Abenteuern die entführte Prinzessin. Das Erzählmuster der „Damsel in Distress“ selbst ist natürlich schon viel älter als Videospiele, nur dass früher eben ein Drache statt einer Schildkröte der Übeltäter war. An der grundsätzlichen Konstellation „Schutzbedürftige Prinzessin – männlicher Held – Schurke, möglicherweise Reptil, seltener Affe“ ändert sich aber nichts.

Exzessiver Gebrauch des „Damsel in Distress“-Schemas verstärkt der Meinung vieler Frauen nach das Stereotyp vom „schwachen Geschlecht“. Für die Userinnen von Girls on Power ist dieses Muster ausgelutscht und wenig reizvoll. Sie würden Frauen, die sich aus eigenen Antrieb befreien können, klar vorziehen.

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5. Mehr Games für zwei oder mehr Spieler (Splitscreen/Koop)

Spiele mit Koop-Modi sind bei Frauen beliebt. Viele würden gerne öfter gemeinsam mit dem Partner oder mit Freundinnen an einer Konsole oder einem Rechner spielen. Die soziale Komponente kommt in aktuellen Spielen, die nur die Auswahl zwischen Singleplayer und Online-Multiplayer lassen, offenbar zu kurz.Wie beim Questdesign ist dieser Wunsch nicht ausschließlich bei Frauen vorhanden. Es zeigt also, dass männliche und weibliche Gamer sich doch in vielen Punkten relativ einig sind.

4. Mehr Individualisierung für Charaktere

Die Userinnen von Girls on Power wünschen sich mehr Gestaltungsmöglichkeiten für ihre Charaktere. Genannt wird dabei der Wunsch nach mehr Auswahl bei Körperbau, Frisuren und Kleidung. Wo in MMORPGs wie Guild Wars 2, Aion oder Blade & Soul die Auswahl schon riesig ist, müssen andere Genres erst noch nachziehen. In vielen Spielen gibt es nur einheitliche Modelle für die Charaktere, was es für viele Spielerinnen und Spieler schwerer macht, einen engen Bezug zum eigenen Charakter zu entwickeln.

Auch eine größere Auswahl an Kleidungsskins würden Charakteren mehr Individualität geben. Kleider machen schließlich auch in virutellen Welten Leute.

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3. Mehr Entscheidungsmöglichkeiten und Enden

Lineare Storys mit vorgegebenen Enden sind bei den Girls on Power-Userinnen nicht beliebt. Der Wunsch nach mehr Entscheidungsfreiheit und verschiedenen Enden, je nach gewähltem Lösungsweg ist stark. Auch die freie Wahl zwischen gut und böse sollte möglich sein.

Von allen geäußerten Wünschen ist das einer, den die Entwickler in den letzten Jahren tendenziell häufiger erfüllen. Der Trend zu Open World-Spielen geht auch mit mehr Entscheidungsfreiheit einher. Das bedeutet nicht, dass die Situation perfekt ist, aber die Entwicklung doch in die richtige Richtung geht.

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2. Realistischeres Frauenbild

In Spielen sind Frauen häufig entweder strahlende Heldinnen oder zerbrechliche Prinzessinnen. Dazwischen gibt es vergleichsweise wenig. Weibliche Äquivalente zu Antihelden wie Larry oder Simon the Sorcerer sind relativ selten. Menschliche Schwächen und Laster werden Spieleheldinnen üblicherweise nicht zugestanden. Die Userinnen würden sich realistischere Darstellungen von Frauen wünschen.

Manche werden hier natürlich sagen: „Aber das hattet ihr schon bei Punkt 10!“. Der Unterschied ist, dass es bei Punkt 10 um die optische Darstellung, also Körperbau und Bewegungen ging. Hier geht es aber um Persönlichkeit und Geschichten.

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1. Mehr Wahlmöglichkeit zwischen weiblichen und männlichen Helden

Viele Spiele haben vorgegebene weibliche oder männliche Protagonisten. Die Userinnen von Girls on Power wünschen sich dagegen mehr freie Auswahl. Super Marion, Cloudia Strife, Geraltine von Riva, Duchess Nukem, Lars Croft und Bayonetto klingen erst einmal unrealistisch, aber Mass Effect hat gut Vorgemacht, dass Commander Shepard auch in einem Spiel mit einer unglaublich dichten Geschichte männlich wie weiblich sein kann. Auch in Fallout oder Skyrim kann der Spieler das Geschlecht des Protagonisten wählen.

In MMORPGs ist die Wahlmöglichkeit ohnehin selbstverständlich. Bei Shootern wünschen sich die Userinnen auch mehr Wahlmöglichkeiten. In vielen Shootern sind weibliche Charaktere zwar möglich, die Auswahl ist aber kleiner als bei den männlichen Pendants. So ist in einigen Spielen der Call of Duty-Reihe das Standard-Modell männlich, während weiblich Skins erst freigespielt werden müssen.

Schlussfolgerungen

Die zehn genannten Punkte kommen aus der Praxis, also von Frauen, die wirklich spielen. Nicht aus Gender-Instituten oder feministischen Thinktanks, sondern von Frauen, die auch wirklich regelmäßig zum Controller greifen. Haben wir mit diesen Antworten gerechnet? Um die Wahrheit zu sagen, waren wir von einigen Punkten überrascht. Das Thema eines realistischeren Frauenbilds in Spielen, sowohl was die körperliche Darstellung, als auch die Hintergründe angeht, beschäftigt offensichtlich mehr Frauen als das die Mehrheit der männlichen Gamer vermutet. Während es Männer offenbar genießen, übermächtige Figuren wie Kratos oder Asura zu steuern, legen Frauen mehr Wert auf menschliche Charaktere. Auch aufreizende Darstellungen weiblicher Charaktere gehen vielen Spielerinnen mehr auf den Zeiger als ihren männlichen Kollegen lieb ist.

Charakter-Editoren und Skins für die Gleichberechtigung!

Was können wir daraus also schließen? Die realistischere Darstellung, die sich viele Frauen wünschen, würden ohne Zweifel viele männliche Spieler vergraulen. Die Lösung kann also nur sein, Spielern generell noch mehr Freiheiten bei der Gestaltung ihrer Charaktere zu geben. Denn mehr Gestaltungsmöglichkeiten würden ohne Zweifel allen Spielern zu Gute kommen, gleichgültig, ob diese realistische oder idealisierte, erotische oder sittsame Charaktere bevorzugen.

Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern

Einige Punkte zeigen auch, dass Frauen und Männer nicht so grundlegend verschieden sind, wie einige Leute vielleicht meinen. Koop-Modi, abwechslungsreiches Quest-Design und mehr Entscheidungsfreiheit in der Story sind Verbesserungsvorschläge, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Großteil der männlichen Spieler unterschreiben würde.

War ihr von den Verbesserungsvorschlägen der Girls on Power überrascht, oder habt ihr damit gerechnet? Sagt uns eure Meinung dazu in den Kommentaren! Folgt uns auf Facebook, wenn ihr keine News aus der Welt des Gaming verpassen wollt!