DPI, LOD, IPS, Polling Rate – Wie stelle ich meine Gaming Maus richtig ein?
Gaming Mäuse verfügen über eine große Anzahl an Einstellungen, welche auf die jeweiligen Bedürfnisse bei den einzelnen Spielen angepasst werden können. In den meisten Fällen besitzt die Gaming Maus beim Kauf bereits einen vorprogrammierten Standard, der im Normalfall mehr oder weniger auf jedes Spiel passt. Allerdings könnt ihr die Performance eurer Maus durch eine gezielte Änderung der Einstellungen maßgeblich beeinflussen und das allgemeine „Ingame-Handling“ dadurch verbessern. Im Folgenden erhältst du alle wichtigen Informationen rund um das nötige Fein-Tuning von Gaming Mäusen.
DPI – eine der wichtigsten Einstellungen
Die Abkürzung DPI stammt vom englischen „Dots per Inch“ und heißt auf Deutsch so viel wie „Punkte pro Zoll“. Ein Zoll entspricht in etwa 2,5 Zentimeter. Gemeint ist damit die entsprechende Sensibilität der Maus. Je nach Einstellung des DPI Wertes bewegt sich der Cursor auf dem Bildschirm entweder kaum, oder aber legt auch bei kleinsten Bewegungen der Maus große Strecken zurück.
Dabei gilt bei der Einstellung folgende Regel: Wählt man eine sehr hohe „Dots per Inch“ – Einstellung, so reagiert die Maus sehr sensibel und nimmt selbst feinste Handbewegungen wahr. Auf der anderen Seite bewirkt ein eher niedriger DPI – Wert, dass die Gaming Maus stärker bewegt, oder sogar mehrfach angesetzt werden muss, um den Cursor auf dem Bildschirm voranzubringen.
Dies kann einem zwar bei einer zu niedrigen Einstellung auf die Nerven gehen, allerdings verbessert ein eher niedrig gewählter DPI Wert die Zielgenauigkeit bestimmter Aktionen im Spiel enorm. Es empfiehlt sich also, die Einstellung eher niedrig zu halten, dabei allerdings darauf zu achten, dass die Spielfläche noch auf angenehme Art und Weise zu navigieren ist.
Polling Rate – je höher desto besser?
Bei der sogenannten Polling Rate handelt es sich um die Frequenz, in der die Gaming Maus die eigene Position an den Computer überträgt. Diese wird in Hertz, kurz Hz, gemessen. Die Einheit legt jeweils die Übertragungsanzahl pro Sekunde fest. Hat eine Maus zum Beispiel eine Polling Rate Einstellung von 100 Hertz, so wird der aktuelle Standort der Maus in 60 Sekunden 100 Mal an den PC gesendet.
Um die Angabe in Millisekunden zu erhalten, Teilt man 1000 Millisekunden (entspricht einer Sekunde) durch die jeweilige Anzahl an Hertz.
Die meisten leidenschaftlichen und professionellen Gamer schwören dabei auf eine hohe Polling Rate Einstellung. Dies hat natürlich den klaren Vorteil, dass das Spiel schneller auf die eigenen Handbewegungen reagiert. Was du allerdings bei einer hohen Polling Rate beachten musst ist, dass eine solche Einstellung den Prozessor leicht mehr beansprucht. Alles über 1000 Hz macht ergo keinen Sinn.
Als guter Mittelwert empfiehlt sich eine Einstellung von 500 Hertz, was einer Übertragungsfrequenz von zwei Millisekunden entspricht.
LOD – meistens vernachlässigbar bei den neueren Modellen
LOD steht für „Lift off Distance“, was auf Deutsch übersetzt so viel wie „Abhebeabstand“ bedeutet. Bei diesem Abstand ist die Distanz zwischen Maus und Unterlage, wie dem Mauspad, gemeint. Ab einem gewissen Abstand reagiert der Maussensor nicht mehr, was zum Beispiel das Umlegen des Geräts ermöglicht. Von all den beschriebenen Einstellungen, bewerten viele Gamer diesen Wert als den unwichtigsten. Allerdings lässt sich das so pauschal nicht sagen und ist ganz von der jeweiligen Art des Spiels abhängig. Musst du deine Maus im Verlauf des Spiels häufig anheben und neu positionieren, beispielsweise aufgrund einer niedrigen DPI Einstellung, und hast nicht gerade zufällig ellenlange Arme, so kann der „Lift off Wert“ schnell eine hohe Bedeutung mit großem Einfluss auf die Spielqualität bedeuten.
Im Normalfall sollte der Wert auf circa 1,5 Millimeter eingestellt werden. Manche Gamer schwören jedoch auch auf höhere „Lift off Distance“ Werte. Die obere Grenze liegt dabei bei zwei Zentimetern.
IPS – ein weiterer unwichtiger Wert
Bei der IPS Einstellung handelt es sich um den maximalen Geschwindigkeitswert, welchen der Maussensor noch korrekt an den Computer übertragen kann. Die Abkürzung IPS steht dabei für „Inch per Second“, auf Deutsch also „Zoll pro Sekunde“. Ein Zoll entspricht in etwa 2,5 Zentimeter.
Einfacher ist diese spezifische Einstellung anhand eines Beispiels zu verstehen: Besitzt eure Gaming Maus etwa eine „Inch per Second“ Einstellung von 200, so entspricht das zunächst mal einer Geschwindigkeit von ungefähr fünf Metern pro Sekunde. Bewegt sich deine Hand nun also innerhalb dieser Zeitspanne weiter als fünf Meter, so kann es passieren, dass der Sensor deiner Gaming Maus Probleme bei der Übertragung an den Computer hat.
In den allermeisten Fällen ist dieser Wert allerdings mehr als ausreichend. Es gibt so gut wie kein bekanntes Spiel, dass eine IPS Einstellung benötigt, die höher als 250 ist.
Ripple & Jitter – unbedingt vermeiden
Obwohl diese Einstellung noch immer bei neuen Gaming Mäusen vorhanden ist, sind falsch eingestellte Werte bei modernen und vor allem qualitativ hochwertigen Geräten kaum mehr mit Problemen verbunden.
Ripple und Jitter bedeuten auf Deutsch so viel wie „Kräuseln und Flattern“. Damit gemeint sind fehlerhafte Standorteinstellungen, die daraus resultieren, dass sich die Gaming Maus während des Spiels ständig neu positioniert. Man kann sich dies als gelegentliches „Zittern“ des Cursors auf dem Bildschirm vorstellen.
Absolut unerwünscht ist dies natürlich bei Spielen, die eine hohe Präzision erfordern, wie dies beispielsweise bei Shooting Games der Fall ist. Aber auch die Spielqualität vieler anderer Programme kann stark unter diesem Fehler leiden. Daher empfiehlt es sich, beim Kauf bereits auf gute Rezensionen vorheriger Kunden zu achten und im Allgemeinen eher in qualitativ hochwertige Gaming Mäuse zu investieren.
Ihr seht also: Das Tuning deiner Gaming Maus kann einen enormen Einfluss auf die Qualität deines Gamingerlebnis haben. Richtig gewählte Werte bei den einzelnen Einstellungen können somit auch deine Leistungen verbessern und sich positiv auf den individuellen Spielerfolg auswirken. Zwar gibt es bei den einzelnen Einstellungen genannte Referenzwerte, allerdings zählt hierbei vor allem das individuelle Gefühl beziehungsweise die Erfahrung des Gamers. Des Weiteren hat jedes Spiel andere Features. Daher ist es auch keine schlechte Idee, die Einstellungen der Maus vor jedem Spiel neu zu überprüfen und eventuell anzupassen.
Falls ihr noch weitere Infos zum Thema Polling Rate und Co. sucht, dann schaut doch mal in die folgenden Artikel rein:
1. Gaming Maus Tuning Guide: Polling Rate, DPI, LOD und mehr ausführlich erklärt auf only4gamers (inklusive Tuning-Tipps)
2. Video von PC Spezialist zum Thema Maus DPI auf Youtube