Bundestag
Der Deutsche Bundestag hat eine Reform des Jugendschutzgesetzes beschlossen, die erhebliche Auswirkungen auf die Videospielindustrie haben könnte, insbesondere im Hinblick auf das berüchtigte Lootbox-System.
Die Kontroverse um Lootboxen ist schon seit Jahren ein heißes Thema in der Videospielindustrie, wobei Electronic Arts einer der Hauptverantwortlichen ist. EA sieht sich bereits mit mehreren Klagen wegen der Ultimate Team Lootboxen konfrontiert, von denen die Kläger behaupten, sie seien nichts anderes als getarntes Glücksspiel.
Belgien und den Niederlande
In Ländern wie Belgien und den Niederlanden ist das Lootbox-System bereits gesetzlich streng reguliert und es scheint, dass Deutschland das nächste europäische Land wird, das das Lootbox-System unter strenge Regulierung stellen wird.
Berichten zufolge hat nun der Bundestag das Jugendschutzgesetz, das seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr geändert wurde, neu verfasst. Im Rahmen der Reform werden unter anderem auch die Regelungen für Videospiele geändert.
„Das Gesetz spricht von Risiken durch glücksspielähnliche Mechanismen“, heißt es in dem Artikel. „Mit einer Reform des Jugendschutzgesetzes will die Regierung sicherstellen, dass Kinder nicht mit Kaufanreizen in Videospielen in Berührung kommen.“
Altersbeschränkung
Angeblich ist eines der Ziele dieser Gesetzesreform in Bezug auf Videospiele, dass Kinder keine Kaufanreize in den Spielen selbst haben sollen, also nicht nur Lootboxen, sondern jede andere Art von Mikrotransaktionen in Videospielen, wie DLCs, Skins, Battle Passes und andere käufliche In-Game-Inhalte.
Während In-Game-Käufe vielleicht nicht komplett verboten werden, sagte die Anwältin Julia Maris, dass dies Auswirkungen auf Spielbewertungen und Altersbeschränkungen haben wird. „Online-Spiele oder andere Anwendungen, die Lootboxen oder ähnliche In-Game-Angebote nutzen, würden wahrscheinlich mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren eingestuft werden“, erklärte sie. Damit sind selbstverständlich auch Spiele wie League of Legends und Call of Duty betroffen.