Die Geschichte von Final Fantasy ist eine Geschichte voller Erfolge, Verluste, Missverständnisse und Hoffnung. Vor allem die Hoffnung eines Mannes: Hironobu Sakaguchi, der Vater von Final Fantasy. Doch um es zu verstehen, müssen wir etwas weiter zurück gehen. Genauer gesagt in das Jahr 1987.
Ende der Neunziger waren Rollenspiele in der Spieleszene fest etabliert. Damals waren es jedoch Rollenspiele aus dem Westen die den Markt beherrschten. Das Jahr 1987 war jedoch das Jahr der Wende, oder eher gesagt der JRPGs. Enix legte 1986 mit Dragon Quest damals vor und zeigte mit simplen, aber spaßigen Gameplay so wie einer guten Story wie JRPGs seien können. Spiele wie Phantasy Star oder the Legend of Zelda zogen nach.
Wie das Ende zum Anfang wurde
1987 erschien auch der Auftakt zu einer der wohl größten Spieleserien: Final Fantasy I. Hironobu Sakaguchi, damals noch Game-Designer bei Squaresoft, bewies sich damals schon mit Spielen wie Rat Race oder King’s Knight. Großen Erfolg brachten sie ihn jedoch nicht ein. Sein Traum war es allerdings ein Rollenspiel zu machen. Diesen Traum wollte und musste er schließlich auch verwirklichen. Squaresoft stand kurz vor der Pleite und hatte nur noch genug Geld um ein weiteres Spiel zu produzieren. Sakaguchi schlug ihnen sein Spiel vor und erhielt eine letzte Chance. Ihr Hoffnungsträger war Final Fantasy. Somit klärte sich auch der Name der Serie, denn es war Sakaguchi’s letzte Hoffnung und sein Traum.
Anfangs noch Fighting Fantasy genannt, musste der Name aus rechtlichen Gründen geändert werden. Mit nur fünf weiteren Personen arbeitete Sakaguchi an Final Fantasy. Manche von ihnen würden der Final Fantasy-Serie noch lange erhalten bleiben. Darunter waren unter anderem der Komponist Nobuo Uematsu, Charakter Designer Yoshitaka Amano oder auch Akitoshi Kawazu, der spätere Game Designer für Final Fantasy II.
Fun Fact: Prelude, das bekannte Crystal Theme der Final Fantasy Serie, wurde von Nobuo Uematsu innerhalb weniger Minuten aufgrund von Zeitdruck entwickelt. Er erwähnte des Öfteren, dass er sich dafür schämt, dass etwas das von ihm eher halbherzig komponiert wurde, so erfolgreich wurde.
Auftritt: Final Fantasy
Im Dezember 1987 war es dann so weit. Final Fantasy wurde für den Famicom, dem japanischen NES, veröffentlicht. Final Fantasy wurde sofort zum Erfolg. Wählbare Charaktere, eine frei begehbare Oberwelt und Zauber brachten Taktik ins Gameplay und fesselten die Spieler so an die Bildschirme. Die Oberwelt wurde nach etwas mehr als 20 nicht vergessen. Sie wurde als Oberwelt für das Spin-Off Dissidia 012: Duodecim wiederverwendet. Die Story hingegen viel nicht so reichlich aus wie das Gameplay. Die Geschichte wird bis auf die erste Spielstunde, nur von den Dialogen die, die Bosse kurz vor einem Kampf von sich geben erzähl. Hinzu kommt noch, dass das Voranschreiten von einer sehr hohen Random Encounter Rate (Zufallsbegegnungen) und einer sehr spärlich erzählten Geschichte und Zielbeschreibung erschwert wird.
Neben der Story bot Final Fantasy einem sehr viel mehr an zu tun. So gab es mehrere Sidequests, manche recht kurz, andere wiederum sehr lang und eine veränderte das Spiel ungemein. Final Fantasy besaß etwas, das damals noch eine Seltenheit war: ein Minispiel. Für längere Zeit war es unbekannt, doch mit dem Aufkommen des Internets und Komplettlösungen kam ganz schnell ans Tageslicht, dass sich auf dem Schiff der Party ein verstecktes Minispiel befindet.
1990 erschien Final Fantasy dann im Westen für den NES und machte die Serie so zu einem weltweiten Hit. Dieser Start ebnete den Weg für eine der größten Spiele-Serien unserer Zeit. Die Veröffentlichung im Westen sollte nicht die letzte gewesen seien. Über die Jahre wurde der erste Final Fantasy Teil mehrfach portiert veröffentlicht. Die wichtigsten Veröffentlichungen markieren dabei die von 2002 auf der PSX in der Final Fantasy Legacy Collection mit Final Fantasy II, und das Remake für die PSP von 2006. Das Remake erneuerte das Spiel von Grund auf neu und bot eine neue Grafik, ein verbessertes Gameplay und die Möglichkeit nach Belieben zu speichern. Im Original war es nämlich nur möglich auf der Oberwelt zu speichern. Eine Tatsache die damals schwer zu verkraften ist, da die Dungeons zu mal sehr lang waren und keine Speichermöglichkeit boten.
Für heutige Verhältnisse wäre das originale Final Fantasy ein Krampf zu spielen und könnte mit anderen großen Namen nicht mithalten. Das muss es allerdings auch nicht mehr. Als es 1987 erschien war es eine Sensation. Das war vor 30 Jahren. Seit dem veränderte sich die Spielelandschaft. Genau so wie Final Fantasy. Mit nun mehr als 50 Ablegern, wovon nur knapp 20 zur Hauptserie gehören, bildet Final Fantasy eine feste und große Instanz der Videospielgeschichte. Das Original erfüllte damals seine Pflicht und ebnete uns den Weg für eine Serie, die nächstes Jahr ihr 30. Jubiläum feiert und dieses Jahr nicht nur eine der wohl größten Veröffentlichungen des Jahres, sondern der Geschichte Square Enix und der JRPGs vor sich hat.