Final Fantasy V ist etwas besonderes. Es ist etwas neues, aber auch etwas Altes. Zu den neuen Sachen zählen unter anderem die Story und gewisse Gameplay-Elemente. Zu den Alten zählt das Job-System und die Tatsache, dass es jahrelang wieder japan-exklusiv war.

Final Fantasy III hat es vorgemacht: Das Job-System und kein Release im Westen. Final Fantasy V tritt in dessen Fußstapfen und besitzt auch das Job-System und erschien in der Originalversion nie im Westen. 1992 erschien der fünfte Eintrag in der Final Fantasy Serie in Japan für den Super Famicom. Erst zehn Jahre später, im Jahre 2002, kamen wir dank der Portierung auf die PSX in den Genuss dieses Spiels. Trotzdem bekamen wir die beste Version des Spiels erst 2006, mit der GBA Version. Doch was macht diesen Titel so besonders?

Story = Gameplay

Final Fantasy V schaffte es zu ersten Mal in der Geschichte der Final Fantasy Serie die Story und das Gameplay auf ein gemeinsames Level zu bringen, ohne dass irgendwelche Abstriche gemacht werden mussten. Etwas das erst wieder Final Fantasy XV der Fall sein könnte. Im Vorgänger gab es zwölf spielbare Charaktere. In Final Fantasy V hingegen gibt es nur, genau wie der Name, nur fünf Charaktere. Diese sind haben aber mehr Charakter und sind zu gleicher Maßen in die Story involviert. So musste sich Final Fantasy V mit einer großen Problematik in RPGs gar nicht erst auseinander setzen.

Bei dieser Problematik handelt es sich um die Frage wie man viele Charaktere in die Story sinnvoll einbringt, ohne dass welche hinten drüber fallen oder es zu lang wird. Mit nur fünf Charakteren schaffte der fünfte Teil der Serie den perfekten Spagat zwischen Charaktervielfalt und Storyrelevanz. So ist die Wahl des Hauptcharakters nur dadurch abhängig, mit wem man auf der Oberwelt rumläuft. Im Allgemeinen wird Bartz (dem der Name erst nachträglich verliehen wurde; im Original besaß er keinen; dafür konnte man ihn selbst benennen) als Hauptcharakter betitelt.

Es fing alles mit einem Meteor an …

Bartz ist eigentlich nur ein gewöhnlicher Schatzsucher. Gemeinsam mit seinem Chocobo Boko bereist er die Welt. Als eines Tages ein Meteor in seiner Nähe abstürzt, nimmt die Geschichte ihren Lauf, mit samt Piraten, Drachen, mehreren Welten, einer antiken Gefahr und Kristalle. Ganz besonders Kristalle. Bis Final Fantasy IX werden im fünften Final Fantasy die Kristalle zum letzten Mal auftauchen. Neben einem wichtigen Storyfaktor, spielen die Kristalle eine wichtige Rolle im Gameplay.

Final Fantasy V setzt auf das aus Final Fantasy III bekannte Job-System. Während die Charaktere im Vorgänger feste Rollen hatten (Cecil der Paladin, Kain der Dragoon, Rydia die Beschwörerin), können die Charaktere im fünften Teil ihre Berufe frei wählen. Darunter gibt es die klassischen: Ritter, Dieb, Weiß- und Schwarzmagier. Aber auch neue wie zum Beispiel: der Geomancer, der Chemiker, der Ranger oder der Mime. Knapp 20 Berufe gibt es und in der GBA-Version kamen noch ein paar mehr hinzu. Neben mehr Berufen, gibt es in der GBA-Version auch eine Namensänderung. Während die Prinzessin im original Reina heißt, wurde sie in der GBA-Version in Lenna umbenannt.

Ich will den Chemiker, Tänzer, Barbaren und Ninja

Final Fantasy V bieten unter den Final Fantasy Spielen den höchsten Grad an Individualisierung der Party. Das liegt zwar an den Jobs, aber mehr an den Skills der Jobs. Denn jeder der Jobs kann trainiert und gemeistert werden. Für jede Stufe schaltet man entweder einen aktiven Kampfskill oder einen passiven Skill frei. Diese Skills können dann nach Belieben mit den Jobs kombiniert werden. So kann ein Ritter dann zwei Schwerter tragen oder der Bestienbändiger kann tanzen. So funktioniert auch das Magie- und Beschwöungssystem. Der entsprechende Beruf (Schwarz-, Weiß- oder Zeitmagier oder Beschwörer) muss erst die entsprechende Stufe erlangt haben, damit man während man einen anderen Beruf ausübt die jeweilige Magie benutzen kann. Falls man aber einen der Magie-Berufe ausgerüstet hat, kann man schon gleich jeden erworbenen Zauber benutzen oder das entsprechende Level erreicht zu haben.

Das Markenzeichen der Final Fantasy Serie ist Veränderung. Veränderung, aber dennoch Tradition. Obwohl das Jobsystem bereits in Final Fantasy III benutzt wurde, erreichte es in Final Fantasy V seinen Höhepunkt und wurde in keinem weiteren Teil so gut benutzt. Eine Tradition die es auch einhielt war, dass es für eine lange Zeit nur in Japan erschien. Doch etwas Gutes gab es auch: Final Fantasy V war der letzte Teil der japan-exklusiv war. Jeder folgende Teil bekam einen zeitnahen Release auch im Westen.

Erster Auftritt von Gilgamesh

Eine Sache gab es in Final Fantasy V die weiteren Titel wiederkehren sollte. Oder besser gesagt jemanden. Gilgamesh, der schwertschwingende Dimensionsreisende hatte in Final Fantasy V seinen ersten Auftritt. Dies tat er gemeinsam mit einem der bekanntesten Soundtracks aus dem fünften Teil: Clash on the big Bridge. Die Kombination aus Gilgamesh und dem ersten Erscheinen auf einer Brücke wurde übrigens in einem weiteren Teil benutzt. In Final Fantasy Type 0 erscheint der Schwertkämpfer ebenfalls zum ersten Mal auf einer Brücke und somit in einer der vielen Anspielungen der Final Fantasy Spiele auf ihre Vorgänger.

Von der technischen Seite braucht sich Final Fantasy V vor niemanden zu verstecken. Gut gestaltete Texturen und ein großartiger Soundtrack tragen dazu bei, dass sich Final Fantasy V in der Liste der besten SNES spiele ganz weit oben befindet. Eines der wenigen Spiele, das darüber liegt ist dessen Nachfolger: Final Fantasy VI.

Die Final Fantasy Serie hat den Anspruch immer die beste Story zu haben. Final Fantasy V zeigte, dass die Macher der Serie auch etwas von Gameplay verstehen. So kann jeder neue Spieldurchgang verschieden sein. Zwar immer die gleiche Story, aber nie langweilig. Das Job-System brachte ungeahnte Tiefe und Spielspaß ins Gameplay. Neben dem Gameplay und dem von Nobou Uetemasu komponierten Sountrack, konnte Final Fantasy V mit dessen Story überzeugen. Twists, Überraschungen, Erschütterungen und der ein oder andere Moment, der selbst einem gestandenen Mann mit den Tränen kämpfen lässt.

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