Von der Hosentasche auf den Fernseher: Der Game Boy im XXL-Format

Der Nintendo Game Boy gilt bis heute als eine der legendärsten Handheld-Konsolen überhaupt. Spiele wie Super Mario, Tetris oder Pokémon fesselten damals Millionen Menschen und sorgten dafür, dass wir den kleinen Bildschirm kaum mehr aus den Augen ließen. Auch Jahrzehnte nach seinem Release bleibt der Game Boy – genau wie seine Nachfolger – bei Retro-Fans und Zockern gleichermaßen beliebt.

Doch wusstet ihr, dass es damals schon eine Möglichkeit gab, den Game Boy an den großen Fernseher anzuschließen? Während viele von uns sich noch an praktische Zubehör-Gadgets erinnern, wie Lupenaufsätze für ein größeres Bild oder kleine Leselampen, um im Dunkeln weiterzocken zu können, gab es eine weitaus beeindruckendere Lösung – den Game Boy Store Kiosk.

Der Game Boy Kiosk: Eine Demo-Station der besonderen Art

Eigentlich war es nie vorgesehen, den Game Boy mit einem Fernseher zu verbinden. Doch für Werbezwecke in großen Kaufhäusern und Elektronikmärkten entwickelte Nintendo den sogenannten Store Kiosk – eine stationäre Demo-Konsole, mit der Interessierte Game Boy-Spiele auf einem großen Bildschirm testen konnten.

Der Aufbau war ein echter Blickfang: Das Gehäuse orientierte sich optisch am klassischen Game Boy-Design, nur eben deutlich größer. Im unteren Teil des Kiosks war ein echter Game Boy fest verbaut. Wer das Modul wechseln wollte, brauchte allerdings einen Schlüssel, denn die Klappe diente gleichzeitig als Diebstahlschutz. Diese Geräte waren nie für den Heimgebrauch gedacht – sie dienten ausschließlich zu Promozwecken.


So funktionierte das Ganze

Da der klassische Game Boy keinen Videoausgang hatte, wurde bei der Kiosk-Version etwas gebastelt: Ein Flachbandkabel war direkt an die Platine des Handhelds angeschlossen und leitete ein Schwarz-Weiß-Signal an den Monitor weiter. Damit das typische grünliche Game Boy-Bild erhalten blieb, wurde einfach eine getönte Plexiglasscheibe über dem Bildschirm angebracht.

Der Reddit-User jayhest hat kürzlich eines dieser extrem seltenen Stücke ergattert und es auf der Plattform vorgestellt. Sein Kiosk ist noch in top Zustand – ein echtes Sammlerstück! Wer selbst auf die Jagd gehen will: Auf eBay findet man aktuell eine abgespeckte Version (ohne Monitor) für stolze 6.028,42 €.

My Pride and Joy
byu/jayhest inGameboy


Von früher bis heute: Anspielstationen im Wandel

Das Prinzip kennen viele noch von früher: Nach der Schule hingen wir gerne an solchen Anspielstationen in Elektronikläden ab, weil wir da zocken konnten, ohne selbst eine Konsole zu besitzen. Während spätere Konsolen wie das Super Nintendo oder die PlayStation regulär an den TV angeschlossen wurden, waren Handhelds meist auf ihre kleinen Bildschirme beschränkt – es sei denn, man hatte eben so einen Kiosk.

Heutzutage sehen wir solche Teststationen noch immer: Konsolen in Glaskästen, Controller per Stahlschnur gesichert – alles, um aktuelle Spiele auszuprobieren. Der Unterschied? Die Technik ist schlanker geworden, und die Docking Stations von Geräten wie der Nintendo Switch machen den Anschluss an große Bildschirme kinderleicht.

Mit der Nintendo Switch 2, die 2025 erwartet wird, bekommen wir eine moderne Version dieses Erlebnisses – diesmal direkt fürs Wohnzimmer, ohne großes Drumherum.


Fazit:

Ob damals oder heute: Nintendo schafft es, Gaming für alle Generationen spannend zu halten – sei es auf einem kleinen Handheld-Display oder in groß auf dem Fernseher.