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Glücksspielverbot bei Twitch – die aktuelle Situation 

Bereits seit einigen Jahren beschäftigen die Themen Sicherheit und Spielerschutz die Glücksspielbranche. Die im letzten Jahr verabschiedete neue Glücksspielverordnung und deren Regelungen garantieren seriöse Online Casinos und legale Spiele. Nun ziehen auch andere Plattformen nach.

Bereits vor einigen Wochen wurden Veränderungen bei Twitch angekündigt. Casino Seiten sollten nach den neuen Vorschriften nicht mehr zugelassen sein. Am 18. Oktober sind nun die neuen  Regeln in Kraft getreten – und verbieten Glücksspiele nur beschränkt, was bereits zu Kritik geführt hat. Wir erklären hier, was sich tatsächlich geändert hat.

Über Twitch

Glücksspiele online haben sich seit ihrem Start weltweit rasant entwickelt. Dementsprechend hat sich die Anzahl der Online Casinos in den letzten Jahren vervielfacht. Die Auswahl an klassischen und innovativen Online Slots bei seriösen Anbietern wird immer umfangreicher.

Das Online Portal Twitch wurde 2011 gegründet – als Plattform für Video Games und eSport Übertragungen. Nur ein Jahr später gewann Twitch einen Webby Award mit dem Titel in der Kategorie Videospiele, und 2013 nutzten bereits mehr als 45 Mio die Plattform auf 6 Mio Streaming Kanälen. 2014 wurde das Unternehmen für rund 970 Mio US Dollar an Amazon verkauft. Kunden von Amazon Prime erhalten ein spezielles Twitch Abonnement Angebot. Seit dem Launch hat sich das Portal rasant entwickelt und professionelle Twitch Stars laden die Zuschauer zu ihrem Online Spiel ein – inzwischen verzeichnet Twitch monatlich rund 140 Mio Nutzer.

Twitch zeigt Inhalte von Mitgliedern, jedoch auch professionelle Streams großer eSport Veranstalter. Als Nutzer hat man die Möglichkeit, seinen eigenen Kanal einzurichten und mit Hilfe einer Streaming Software zu Spielen und das Gameplay zu übertragen. PlayStation 4 und Xbox One sind Twitch kompatibel und erfordern keine Software.

Unter den populärsten Games sind zur Zeit Just Chatting, League of Legends, FIFA 23, Valorant, Counter-Strike: Global Offensive, Dota 2, Minecraft, World of Warcraft, Apex Legends und Fortnite. Bei den eSport Events sind es die League of Legends World Championships und League of Legends Championship Series, das Dota-2-Turnier The International, die StarCraft II World Championship Series, DreamHack und Extreme Masters.

Missbrauch alarmiert die Streamer Community

Zahlreiche Twitch Nutzer drohten mit einem Boykott der Plattform, nachdem der bekannte Streamer Sliker Spieler dazu gebracht hatte, ihm Geldbeträge für Glücksspiele zukommen zu lassen. Der trickreiche Streamer erschlich sich auf diese Weise mindestens 200.000 US Dollar. In einem Stream bekannte er sich zu seiner Spielabhängigkeit und warnte die Community.

Solche Fälle sollen nun in Zukunft nicht mehr vorkommen. Um das zu vermeiden, erklärte das Unternehmen Maßnahmen, um die Streamer zu schützen und die Suchtgefahr einzudämmen.

Was hat sich bei Twitch in Sachen Glücksspiele geändert?

Komplett verboten sind Glücksspiele bei Twitch auch nach den neuen Regeln nicht.

Es dürfen jedoch nur Slots, Roulette und Würfelspiele angeboten werden, die in einem Land lizenziert sind, das einen ausreichenden Verbraucherschutz gewährleistet.

Es gibt außerdem Einzahlungslimits, Wartezeiten und Altersnachweise, die dem Spielerschutz dienen sollen. Weiterhin schließt Twitch Promotion in Form von Links oder Codes zu Glücksspielinhalten aus. Einige unseriöse Webseiten sind verboten worden.

Kritikpunkt ist, dass die neuen Regeln zwar ein guter Start seien, jedoch in der Praxis nicht genug Effekt zeigen. Bemängelt wird besonders, dass bekannte Twitch Streamer ihre – oft sehr jungen – Fans zum Online Gaming anregen. Die Casino Streamer selbst lächeln über die neuen Glücksspiel Regelungen. Der deutsche Streamer orangemorange beispielsweise betreibt seit Monaten Casino Streams und wurde bereits heftig kritisiert – auch als Partner der nun gebannten Website stake.com. Und auch Scurrows nimmt die neuen Regeln nicht ernst.

Das allgemein erwartete generelle Verbot von Slot Streams ist nicht erteilt worden. Die Zuschauerzahlen sind seit dem 18. Oktober allerdings gesunken. Jedoch wird erwartet, dass die Streamer bald mit neuen Casino Seiten kooperieren, die bei Twitch zugelassen sind.

Weitere Änderungen für 2023 in Planung

Bisher werden die meisten Twitch Streamer zu 50 % an ihren Abonnements beteiligt. Für größere Streamer gab es eine Sonderregelung – hier wurden die Umsätze im Verhältnis 70/30 aufgeteilt. Auch das sorgte in letzter Zeit vermehrt für Unzufriedenheit bei kleineren Streamern.

Die Reaktion des Portals sieht vor, dass alle Streamer ab Juni 2023 generell 50% erhalten sollen. Streamer, die aktuell den Premium Deal von 70/30 haben, sollen ihn allerdings auch weiterhin behalten können, mit einem Umsatz von jährlich maximal 100.000 US Dollar. Damit soll für mehr Transparenz und Fairness gesorgt werden.

 

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