Sie machten ihren Abschluss zusammen mit Mark Zuckerberg, verklagten den Facebook-Gründer, bekamen eine geringe Summe zugesprochen und schwimmen trotzdem im Geld. Die Geschichte der Zwillingsbrüder Tyler und Cameron Winklevoss ist eine absolute Kuriosität. 2008 ruderten sie noch für die amerikanische Nationalmannschaft bei Olympia und investierten ihr Erspartes in die umstrittene Krypto-Währung Bitcoin. Nachdem der Kurs in den vergangenen Monaten explodierte, gehören die Brüder inzwischen zu den ersten Menschen, welche die Währung zu Milliardären machte.
Milliardenschwer dank Bitcoin-Hype
Vor vier Jahren plünderten die Brüder, welche beide die renommierte Harvard-Universität besuchten, ihr Sparschwein, setzten satte 11 Millionen US-Dollar auf das damals kaum gebräuchliche Zahlungsmittel, spezialisierten sich auf den Bitcoin und wurden beide zu erfolgreichen Bitcoins Trader. Kurz vor der Weihnachtszeit im letzten Jahr kletterte die dezentral geregelten Währung noch einmal kräftig in die Höhe und erreichte erstmals den Rekordwert von 10.000€ pro Coin. Aus dem kleinen Investment der Winkelvoss Zwillinge erwuchs im Verlauf von schlappen vier Jahren eine unglaubliche Summe von mehr als einer Milliarde US-Dollar.
Damit gesellen sich die beiden zu einem winzigen Kreis von Menschen, welche die Krypto-Währung zu Milliardären machte. Zu diesem elitären Zirkel gehört auch der mysteriöse Bitcoin-Gründer unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, dessen Identität weiterhin ungeklärt bleibt. Vor einigen Monaten kam im Netz das Gerücht auf, es handle sich beim Erfinder der Währung um niemand Geringeren als Tesla-Pionier Elon Musk selbst. Der geistige Vater hinter dem Pilotprojekt SpaceX ließ allerdings inzwischen verlauten, dass er nicht hinter dem japanischen Decknamen steckt.
Schon in der Vergangenheit erlangten Tyler und Cameron Berühmtheit, als sie ihrem ehemaligen Kommilitonen Mark Zuckerberg vorwarfen, ihnen die Idee für Facebook geklaut zu haben. Der Prozess endete mit einer Einigung von 65 Millionen US-Dollar und der milliardenschwere Konzern blieb geistiges Eigentum von Zuckerberg. Stattdessen widmeten sich die Zwillinge einem neuen Projekt: Bitcoin. Im März 2013 sicherten sie sich rund ein Prozent der weltweit im Umlauf befindlichen Krypto-Währung. Damals lag der Wert pro Coin noch bei lächerlichen 120 US-Dollar.
„Wir planen auf lange Sicht“
Wie der Telegraph berichtet, prophezeiten die Brüder der Währung schon vor zwei Jahren eine rosige Zukunft. „Wir haben noch nicht einen Bitcoin verkauft. Wir planen auf lange Sicht.“ ließ Cameron Winklevoss damals verlauten. Sein Bruder lobte die Währung in einem Interview mit der britischen Zeitung und behauptete im vergangenen Jahr, Bitcoin sei „eine besser Version von Gold“.
Dass sie damit zumindest ansatzweise Recht behalten sollen, wird nach dem Aufschwung, den Bitcoin aktuell erfährt, deutlich. Dennoch gilt die Währung, welche nicht von Banken kontrolliert, sondern einem Netzwerk der Nutzer verwaltet wird, als vergleichsweise instabil. Wer in Bitcoins investieren möchte, sollte sich also darauf einstellen, langfristig zu planen und dem schnellen Geld vorerst eine Absage erteilen. Nicht umsonst attestieren einige Quellen den Bitcoins einen baldigen Untergang, während andere Quellen die Währung weiterhin in den Himmel loben und gelegentliche Schwankungen als natürliche Marktregulierung abtun.