Engpass
Die derzeitige weltweite Chip-Knappheit hat den PC-Komponentenmarkt in Aufruhr versetzt. In der gesamten Branche gibt es Preiserhöhungen und Panik. Es sind kürzlich sogar Berichte über Menschen aufgetaucht, die Silizium über die Grenzen schmuggeln, indem sie sich CPUs an den Körper schnallen!
Zuletzt gab es ein wenig Aussichten auf Besserung. Denn der Grafikkartenmarkt litt vor allem unter dem riesigen Krypto-Hype, der vor allem im ersten Quartal des Jahres einige Kryptowährungen zum boomen bringte – und gleichzeitig hohen Ressourcenaufwand für Krypto-Miner bedeutete. Seit einigen Monaten scheint sich der Markt jedoch vorerst reguliert zu haben und ist aktuell auf einem eher ruhigen Kurs. Einige Anzeichen sprachen zuletzt dafür, dass sich dies positiv auf die Kartenpreise auswirken könnte.
Es sieht jedoch nicht so aus, als würde der Druck auf dem gesamten Komponentenmarkt langfristig nachlassen – denn der CEO von STMicro hat sich jetzt mit einer düsteren Prognose für 2023 zu Wort gemeldet.
Prognose
Jean-Marc Chery, Präsident und CEO des europäischen Chipherstellers STMicroelectronics, scheint sich den Prognosen von Intel, IBM und TSMC anzuschließen, die den Höhepunkt der Chipkrise für Ende 2022/Anfang 2023 angesetzt haben. Er ist zuversichtlich, dass sich die Dinge wieder normalisieren werden- aber eben nicht vor der ersten Jahreshälfte 2023, so Chery in seiner Prognose.
Laut Reuters rechnet Chery mit einer schrittweisen Verbesserung des Chipangebots im Laufe des Jahres 2022. In der ersten Hälfte des Jahres 2023 dürften sich Angebot und Nachfrage jedoch endgültig ausgleichen. In dem Interview geht Chery auch auf den Ernst der Lage ein:
„Es ist nicht mehr wie früher, als alle darauf warteten, dass Microsoft ein neues Betriebssystem herausbringt, das die Nachfrage nach vielen weiteren Computern ankurbelt. Was wir haben, ist eine globale Verschiebung.“
Quelle: Reuters