Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. So haben sich auch Gamer einige, für andere Menschen sehr seltsame, Gewohnheiten zu Eigen gemacht.
Menschen folgen gerne einer gewissen Routine. Das betrifft nicht nur unseren Arbeitsalltag, unsere Ess- und Schlafgewohnheiten und unserer Beziehungsleben, sondern auch unserer Verhalten in Spielen. Im Laufe der Jahre haben sich Gamer eine Reihe von Gewohnheiten angeeignet, die für Gamer mittlerweile so selbstverständlich sind, das kaum jemand, der regelmäßig spielt sie hinterfragen würde. Für andere Menschen, darunter auch solche, die ihre ersten Erfahrungen in Spielen machen, wirken diese Angewohnheiten aber mitunter reichlich seltsam und oft bizarr. Viele der Angewohnheiten sind streng betrachtet irrational und sinnlos, werden aber von den wenigsten Gamern hinterfragt. Manche dieser Routine-Handlungen sind auf bestimmte Genres begrenzten, andere kommen dagegen bei allen Gamern vor.
Auf Fässer schießen
Rein rational betrachtet, ergibt es wenig Sinn, aus purer Gewohnheit auf jedes Fass in Sichtweite eine Kugel abzufeuern. In der realen Welt würde man zurecht die geistige Gesundheit eines Menschen hinterfragen, der dieses Verhalten an den Tag legt. Da Spieleentwicklern aber nicht weniger absurde Gedankengänge als ihren Kunden zu Eigen sind, sind in gar nicht so wenigen Spielen nützliche Gegenstände in explodierenden Fässern versteckt. Wenn wir aber ein Spiel spielen, in dem das nicht so ist? Dann schießen wir trotzdem. Nur weil in 200 Fässern kein Loot ist, bedeutet das noch lange nicht, dass im nächsten auch keiner wäre, oder?
Items horten
„Soll ich den Heiltrank jetzt nehmen? Nein, es geht ja noch, ich hebe ihn mir für den Bosskampf auf. Cool, ich hab gar keine Heiltränke für den Boss gebraucht! Dann habe ich für den nächsten noch ein paar…“ In Rollenspielen und Adventures haben Gamer die Angewohnheit, alles mitzunehmen was nicht nicht niet- und -nagelfest ist. Und wenn zur Gier auch noch der Geiz kommt, sind Gamer auch nicht bereit, ihre Gegenstände zu verbrauchen, wenn das nicht absolut notwendig ist. Natürlich ist in Folge das Inventar immer zu klein. Leider nutzen manche Entwickler diesen Umstand aus, um uns Inventar-Erweiterungen als Mikrotransaktionen aufzuschwatzen.
Titten-Rechts-Anschlag
Für Leute, die dem MMORPG-Genre fremd sind, mag dieser Ausdruck erst einmal sonderbar anmuten. Er bezieht sich auf das Verhalten männlicher Spieler im Charaktereditor, und zwar bei der Erschaffung weiblicher Charaktere. In vielen Spielen kann bei der Charaktererschaffung die Größe der unterschiedlichen Körperpartien über einen Schieberegler eingestellt werden. In der Regel ist dort die kleinste Einstellung links und die größte rechts. Wenn Männer dort die Oberweite eines weiblichen Charakters einstellen, ist der entsprechende Schieberegler sehr oft sehr weit rechts zu finden.
Skins, Pets und Fahrzeuge sammeln
Ein neuer Rüstungs- oder Waffenskin? Muss ich haben! Ob der Skin dann auch zum Charakter passt, ist dann gar nicht so wichtig, die Sammelleidenschaft verlangt es, ihn dennoch zu haben. Wenn ein Rüstungsskin kommt, der zu dem Waffenskin passt, könnte er ja vielleicht doch ganz gut aussehen, oder? Das gleiche gilt Pets in allen möglichen Online-Spielen und für Fahrzeuge in GTA. So haben Gamer in der Regel den Kleiderschrank einer Hollywood-Diva, den Fuhrpark eines Transportunternehmers und drei bis vier Zoos obendrein. Sammelleidenschaft ist eine starke Motivation, auch wenn die gesammelten Gegenstände regeltechnisch nicht relevant sind.
Sich in GTA an die Verkehrsregeln halten
Im realen Leben ist es selbstverständlich sinnvoll und wichtig, sich an die Verkehrsregeln zu halten. Wenn Gamer aber in GTA an einer roten Ampel stehen bleiben, lässt sich das rational nur sehr schwer bis unmöglich begründen. Obwohl Spieler in GTA alle Arten von Verbrechen begehen, verhalten sich viele zwischen den Missionen wie brave, gesetzestreue Staatsbürger.
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[nextpage title=“Next Page“]Tea-baggen
Die Unsitte des Tea-Baggens ist unter Shooter-Spielern weit verbreitet und mutet für Genre-Fremde wie eine bizarre Form des gleichgeschlechtlichen Liebesspiels an. Dabei duckt sich der siegreiche Spieler immer wieder über dem Kopf des gefallenen Feindes. Was damit suggeriert werden soll, müssen wir, so denke ich, nicht näher beschreiben. Die Demütigung des Gegners steht aber im Vordergrund, die sexuelle Andeutung ist nur Mittel zum Zweck.
Nachladen nach einer Patrone
Nach dem Schießen nachladen nicht vergessen! Diesen Grundsatz halten sich Shooter-Spieler immer gut im Gedächtnis. Auch wenn nur eine Patrone verschossen wurde, stellt der umsichtige Spieler lieber sicher, dass ihm die Munition nicht in der Hitze des Gefechts ausgeht. Diese irrationale Angst, kann durchaus tödlich sein, wenn der Gegner den Moment des Nachladens nutzt. An der grundlegenden Verhaltensweise ändert so etwas aber in der Regel wenig. Diese Gewohnheit wird in den sozialen Medien bereits in vielen Memes auf die Schaufel genommen.
Sich um „KD“ kümmern
In der Regel ist die Kill-Death-Ratio für den Fortschritt in Spielen nicht wirklich relevant. Für das Protzen und Prahlen aber sehr wohl. Deshalb ist sie vielen Spielern immer noch wichtig. Letzten Endes ist diese Zahl so etwas wie ein virtuelles Geschlechtsorgan, das perfekt vergleichen lässt. Natürlich ist dieser Wert nur zum Prahlen innerhalb er Community geeignet. Deshalb mutet es auch für andere Gamer oft sehr seltsam an, wenn Leute mit ihrer Call of Duty-KD prahlen und man selbst mit COD nichts am Hut hat.
Kaufrausch bei Steam
Der Steam-Sale ist für Gamer eine Gelegenheit, viel Geld für Spiele auszugeben. Und dabei finden sich oft auch Spiele, die man… vielleicht später eventuell einmal spielen möchte und in der Regel dann nie spielt. Dabei wird der Geldbeutel immer leerer und die Festplatte immer voller. Nur für den Fall, dass man irgendwann einmal Zeit für die ganzen verbilligten Spiele hat.
Was sind Gewohnheiten, von denen ihr nicht lassen könnt? Sagt uns eure Meinung dazu in den Kommentaren! Folgt uns auf Facebook, wenn ihr keine News aus der Welt des Gaming verpassen wollt!