(Credits: Bluewin)
Alex Hutchinson
„Streamer sollten Spieleentwickler dafür bezahlen, dass sie im Stream ihre Spiele spielen“ Diese unpopuläre Meinung vertritt Alex Hutchinson, Creative Director von Google Stadia. Es ist keine ganze neue Diskussion, die Hutchinson damit anstößt, allerdings eine, die bereits vor geraumer Zeit abgeschlossen zu sein schien.
Schon seitdem die ersten Let’s Plays auf Youtube hochgeladen wurden und Youtuber und Streamer Millionen damit verdienten, Spiele im Netz zu präsentieren, forderten diverse Spieleentwickler, ebenfalls vergütet zu werden wenn ihre Spiele für Youtube-Videos genutzt werden.
Argumente der Entwickler:
Die Argumentation ist dabei zumindest insofern einleuchtend, als dass Let’s Player die Arbeit anderer Personen nutzen, um Content zu produzieren. Ähnlich des Leistungsschutzrechts für Autoren oder für Musiker sollten auch Spieleentwickler an der Auswertung ihrer Werke beteiligt werden.
Argumente der Gamer:
Let’s Player und Streamer halten jedoch damals wie heute dagegen, dass der Werbeeffekt für die Spiele ungleich größer als ihre Einnahmen sei und diese Win-Win-Situation durch Abgaben an Entwickler gefährdet sein könnte. Zudem könne jeder Entwickler Videos mit seinen Spielen sperren. Dann müsse man allerdings auch auf die kostenlose Werbung verzichten.
Die Community:
Auch die Community hat für diesen Vorschlag nicht sonderlich viel übrig. Sie befürchten eine geringere Vielfalt an Streamern und Let’s Playern und auch eine Verknappung an freizugänglichen Informationen zu neu erschienenen Spielen.
Auf Twitter und Reddit gehen Gaming-Fans gegen den Vorstoß von Hutchinson von. Unter dem Tweet heißt es beispielsweise: „Hat jemand diesen Account gehackt? Genau das ist der Grund weshalb Stadia scheitert“ Zusätzlich dazu wird die Meinung von Hutchinson als ignorant und als ein mögliches PR-Desaster für Stadia bezeichnet.
Google stimmte dem nicht zu
Das Unternehmen Google hingegen distanzierte sich von Hutchinsons Tweet und seinen Aussagen. Eine Sprecherin erklärte, dass die kürzlichen Tweets von Alex Hutchinson nicht die Meinung von Stadia, Youtube, oder Google wiedergeben. Daraufhin ergänzte Ryan Watt, Chef der Gaming Sparte bei Youtube auf Twitter:
„Wir sind uns einig, dass Publisher und Streamer in einer wunderbaren Beziehung leben. Sie haben ein blühendes Ökosystem erschaffen. Ein System, von dem jeder seinen Nutzen haben kann! Dabei fokussiert sich Youtube darauf, dass ein Mehrwert für Streamer, Publisher und Nutzer erschaffen wird. Gemeinsam schaffen wir es nach ganz weit oben“. Im folgenden könnt ihr nochmal die Tweets von Alex Hutchinson sehen.
The real truth is the streamers should be paying the developers and publishers of the games they stream. They should be buying a license like any real business and paying for the content they use.
— Alex Hutchinson (@BangBangClick) October 22, 2020
Hutchinson reagierte auf die Reaktion der Fans mit der Änderung seines Twitter Profils. Er benennte es von „Creative Director @Stadia“, auf „Creative Director @ SG&E Montreal Studio“ (=Stadia Games & Entertainment) um.