Gene Deitch
Einer der ganz großen Künstler ist von uns gegangen. Der US-Amerikanische Illustrator und Zeichentrick-Regisseur Gene Deitch ist am 17. April im Alter von 95 Jahren verstorben. Dies gab sein Verleger Petr Himmel gegenüber der deutschen Presse-Agentur bekannt. Deitch lebte den Großteil seines Lebens in Prag, wo er sein Zeichentrick-Studio hatte und vor einigen Tagen auch verstarb.
1961 wurde Deitch mit einem Oscar ausgezeichnet. Sein Film „Munro“, bei dem er die Regie und die kreative Leitung übernahm, handelte von einem Jungen, der fälschlicherweise in die Armee eingezogen wurde und gewann die Auszeichnung als bester animierter Kurzfilm.
Die Filme seines Studios zeichneten sich durch arbeitsaufwändige Animationen aus und wurden zwischen 1963 und 1965 insgesamt 3 Mal für einen Oscar nominiert, konnten ihn allerdings nicht mehr gewinnen
Leben
Das Leben des Illustrators ist ebenso abenteuerlich wie viele der Zeichentrickfilme, die er inszeniert hat. 1959 reiste er für Verhandlungen nach Prag. Dort lernte er die Animatorin Zdenka Najmanova kennen, die seine spätere Ehefrau werden sollte.
Von da an blieb er für immer in der Tschechoslowakei und befand sich somit als Amerikaner während des Kalten Kriegs in einem Land hinter dem eisernen Vorhang. In seinen Memoiren bezeichnete er sich als einzigen freien US-Amerikaner, der während des Kalten Kriegs in der Tschechoslowakei lebte.
Tom & Jerry
Seine bekanntesten Werke sind einige Folgen der bis heute beliebte Zeichentrick-Serie Tom and Jerry. Von 1961 bis 62 führte Deitch bei insgesamt 13 von 167 Folgen der Serie Regie und zeichnete zudem für die Drehbücher verantwortlich. Produziert wurden diese Folgen ebenfalls in seinem Studio in Prag. Einige Folgen, die unter seiner Feder entstanden sind, sind beispielsweise „Tom und ich in Nachbars Garten“ sowie „Tom und ich in der Oper“.
Hier seht ihr die Meldung