Wie man im Weihnachtsgeschäft kein Arsch ist

Das Weihnachtsgeschäft bringt nicht nur billige Spiele, sondern auch viel Stress. Mit diesen Tipps könnt ihr die Nerven der Leute in den Läden schonen.

Ja, ich gebe zu, die Headline ist ein klein wenig polemisch. Ich hätte auch etwas diplomatischeres nehmen können, wie etwa „Soziale Kompetenz im Weihnachtsgeschäft“ oder etwas mit erhobenem Zeigefinger wie „Seid nett im Weihnachtsgeschäft“. Aber ich bin nun einmal Realist. Wenn im überfüllten Laden nur noch drei verbilligte PS4 Pro sind und du einer von zehn Menschen bist, die sie haben wollen, ist Diplomatie oder gar Liebenswürdigkeit zu viel verlangt. Dennoch muss ich betonen, dass die Arbeit in den Läden zur Weihnachtszeit alles andere als ein Honiglecken ist. Und kein Arsch zu sein, reicht oft völlig, um dem Verkaufspersonal den harten Arbeitsalltag etwas zu erleichtern. Wir haben einige simple und leicht zu befolgenden Tipps gesammelt, die das Leben für Leute im GameStop, Saturn oder Media-Markt in eurer Nähe auch zur Weihnachtszeit erträglich machen.

Faires Verhalten im Weihnachtsgeschäft

14. Beschwerden über die Musik sind sinnlos.

Auch nach dem Tod von George Michael spukt der Ungeist von Last Christmas hartnäckig durch Läden aller Art. Die Musik in weihnachtlichen Einkaufszentren ist im besten Falle Ärgernis und im schlimmsten Menschenrechtsverletzung. Allerdings ergibt es dennoch keinen Sinn, sich darüber bei den leidgeprüften Männern und Frauen in den Läden zu beklagen. Denn sie sind Opfer und nicht Täter. Die Leute, die dafür verantwortlich sind, chillen inzwischen in gut schallisolierten Büros und zählen ihr Geld.

13. Wisst was ihr wollt.

Überlegt euch vorher, was ihr genau haben wollt. Ich bin ansonsten kein großer Freund dieses Ausspruchs, aber: Google is your friend! Systemanforderungen von Spielen und technische Daten von Geräten findet ihr auch im Internet. Wenn ihr im Laden 1000 Fragen habt, bedeutet das Stress für euch, den Verkäufer und die 237 Kunden hinter euch. Wenn ihr die Fragen vorher googelt, ist der Einkauf schneller erledigt und müsst nicht solange Last Christmas hören.

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12. Formuliert eure Wünsche präzise.

Wenn ihr euch von Angehörigen Spiele oder Zubehör wünscht, sagt auch da genau, was ihr wollt. Am besten: Schreibt genau auf, was ihr wollt. Welche Version von welchem Spiel für welche Plattform. Wenn ihr zu euren Eltern sagt „ich wünsche mir das neue Call of Duty“, wissen die nämlich nicht zwingend, dass ihr damit „Call of Duty: WW2 für PS4“ meint. Die Folge ist, dass eure Eltern ratlos im Laden stehen, von den Verkäufern hellseherische Qualitäten erwarten und ihr zu Weihnachten erst recht frustriert seid, weil das Spiel dann als Xbox-Version unterm Christbaum liegt.

11. Lasst die Demo-Geräte ganz.

Ich sage nicht, behandelt sie, als wären sie eure eigenen. Ich sage auch nicht, fasst sie mit Samthandschuhen an. Aber lasst die PS4 oder Xbox One im Laden bitte wenigstens in einem Stück. Ja, mir ist bewusst, für manche Leute ist Herausforderung, einen Controller in der Mitte auseinander zu brechen, sehr reizvoll. Aber ich bitte euch, widersteht dieser Versuchung. Und nein, versteht mich nicht falsch, ich habe kein Mitleid mit einem Konzern, der hin und wieder einen Controller oder Bildschirm ersetzen muss, aber das Personal in den entsprechenden Abteilungen muss die Geräte auch warten und das braucht Zeit, die im Weihnachtsgeschäft Mangelware ist. Aus hygienischen Gründen würde ich ohnehin jedem empfehlen, einen weiten Bogen um diese Geräte zu machen.

10. Einige Dinge zu FIFA in Demo-Geräten

Die jeweils aktuelle Version von FIFA ist häufig auf Demogeräten vorhanden, ist das Spiel doch weit verbreitet und jugendfrei. Jugendfrei ist ein gutes Stichwort, denn auf das Benehmen der Spieler trifft das nicht immer zu. Wie wir alle wissen, hat sich um die FIFA-Serie eine ganz besondere Subkultur entwickelt, deren Sitten und Gebräuche für Außenstehende oft nur sehr schwer nachvollziehbar und mitunter befremdlich sind. Wenn ihr dieser Gemeinschaft angehört, so möchte ich euch bitten, eure Umgangsformen ein klein wenig an die der zivilisierten Welt anzugleichen, wenn ihr im Laden spielen wollt.

Natürlich ist es für FIFA-Spieler oft schwierig, auf die archaischen Brunftschreie und Balzkämpfe zu verzichten. Aber eure Umgebung wird es euch aber umso mehr danken. Dem Gegner für alle im Laden gut hörbar anzudrohen, seine Mutter zu vergewaltigen, mag unter FIFA-Fans zum guten Ton gehören, gilt in der Mainstream-Gesellschaft aber zumindest seit der #metoo-Kampagne als völlig inakzeptabel. Synonyme für Körperöffnungen und Geschlechtsorgane sind als Anrede ebenfalls verpönt. Danke für eure Rücksicht!

9. Läden sind keine Mülldeponien

Wenn ihr länger an Demo-Geräten spielt und dabei ab und zu einen Imbiss braucht, bitte lasst die leeren Flaschen und Tüten nicht im Laden liegen. Fragt nach einem Mülleimer, wenn ihr nicht extra nach draußen gehen wollt.

8. Die Verkäufer arbeiten so schnell sie können.

Wenn ihr nervös mit Fingern auf dem Tisch herum tippt oder alle fünf Sekunden auf die Uhr schaut, hilft das wirklich niemandem. In der Weihnachtszeit ist nicht nur der Kundenandrang groß, es gibt es auch größere Lieferungen einzuräumen, mehr Angebote auszuschildern, kaputte Demogeräte zu reparieren und Müll zu entsorgen als sonst. Zur Weihnachtszeit im Einzelhandel zu arbeiten ist kein Spaß!

7. Erkundigt euch, was ihr umtauschen könnt…

…und das am besten vorher im Internet. Damit erspart ihr den Leuten im Laden eine menge Stress und euch möglicherweise Ärger und Frust. Wenn ihr etwas umtauschen müsst, macht ihr es aber tatsächlich am besten am 27. Dezember. Das klingt natürlich erst einmal paradox, da ihr sicher denkt, dass Verkäufer dann sowieso mit vielen Umtauschen zu tun haben. Das grundsätzlich richtig, allerdings wird der 27. Dezember von vielen Läden so gehandhabt, dass sie so gut wie alles zurücknehmen mit der potentiellen Ausnahme von stark gebrauchten In-Ear-Headsets, leeren Tintenpatronen und aktivierten PC-Spielen. Die Verkäufer müssen sich für ihre Kulanz also nicht vorm Chef rechtfertigen.

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6. Läden haben nur ein begrenztes Lager.

Auch bei Händlern im RL ist das Inventar begrenzt

Angebote können ausgehen. Wenn ihr etwas unbedingt haben wollt, kommt so früh wie möglich in den Laden. Wenn das nicht geht, bittet einen Freund, das für euch zu übernehmen. Das Personal anzubrüllen, weil bestimmte Angebote ausverkauft sind, ist sinnlos. Wenn ihr eurem Zorn aber unbedingt Luft machen müsst, ist ein kurzes Anbrüllen aber immer noch besser als eine lange Diskussion.

5. Feilschen ist zwecklos.

Gerade bei Weihnachtsangeboten sind die Erfolgsaussichten beim Feilschen gleich Null. Ihr verschwendet eure eigene Zeit, die der Verkäufer und die der Kunden hinter euch.

4. Verkäufer sind für eine bestimmte Abteilung zuständig.

Wenn euch ein Verkäufer sagt, dass er nicht aus dieser Abteilung ist, bitte akzeptiert das. Die Dame aus der Haushaltsabteilung weiß nicht, ob GTA V auf eurem Computer läuft. Punkt, aus, und kein Grund, sich zu beschweren.

3. GameStop-Verkäufer sind nicht für die Ankaufspreise verantwortlich.

Ja, wir wissen alle, dass die Ankaufspreise bei GameStop ein schlechter Witz sind. Die Leute, die dort arbeiten, können aber nichts dafür.

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2. Kein Morddrohungen bitte.

Reklamationen lassen sich für gewöhnlich auch ohne Androhung von Gewalt abwickeln. Sicher gibt es viele Einzelhandelsmitarbeiter, die solche Drohungen mit Gleichmut und einem Schmunzeln hinnehmen. In seltenen Fällen gibt es aber auch unter ihnen Leute, die sensibel reagieren.

1. Kommt nicht zwei Minuten vor Schluss in den Laden…

…und geht zehn danach! Niemals! Unter keinen Umständen! Never ever! Das ist die wichtigste Regel von allen. Die Freizeit von Einhandelsangestellten zur Weihnachtszeit ist ohnehin mehr als knapp bemessen. Nehmt ihnen nicht auch noch das bisschen, das sie haben.

Was haltet ihr von unserer Liste? Habt ihr noch Ideen, wie ihr die Weihnachtszeit etwas sozialer gestalten könnt? Sagt uns eure Meinung dazu in den Kommentaren! Folgt uns auf Facebook, wenn ihr keine News aus der Welt des Gaming verpassen wollt!