Trotz der hohen Wertungen aus der Fachpresse kassierte Wolfenstein II auf Steam negative Reviews. Dafür gibt es drei Gründe.
In der Fachpresse hat Wolfenstein II: The New Colossus durchweg sehr hohe Wertungen erhalten. Die Kritiker loben die atmosphärische Welt, die packende Geschichte und die spektakuläre Präsentation des Shooters. Auf Steam dagegen fallen die Wertungen dagegen um Durchschnitt deutlich schlechter aus.
Der für die meisten Gamer relevanteste Grund sind die Performance-Probleme, die das Spiel derzeit noch plagen. Viele User berichten darüber, trotz aktueller Grafikkarten nur eine Auflösung von 720p einstellen zu können. Bei manchen kam es nach etwas mehr als einer Stunde zu Abstürzen und einige, wenn auch wenige User waren gar nicht in der Lage, das Spiel zu starten. Darüber hinaus versagt auch das Steam Overlay den Dienst. Daher war es auch nicht möglich, die Framerate einzusehen. Erfolge wurden nicht angezeigt. Auch Screenshots über Steam anzufertigen war so nicht möglich.
Machine Games arbeitet inzwischen an einer Lösung der Probleme. Bei unserem Test-Rechner (i7 920, 8 GB RAM, AMD R9-290-Grafikkarte) funktionierte lediglich das Overlay nicht. Hinsichtlich Performance und Stabilität gab es keine Probleme.
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[nextpage title=“Next Page“]Aufstand der getriggerten US-Rechten
Doch nicht nur technische Probleme sorgten für einige negative Reviews. Denn nicht wenige US-amerikanische Rechtsextremisten fühlten sich durch die Inhalte angegriffen. Dass in Wolfenstein auf Nazis geschossen wird, betrachten sie nämlich als Attacke gegen weiße Menschen. Für besondere Empörung sorgt bei Unterstützern der Alt-Right-Bewegung, dass es eine kommunistische Widerstandsgruppe gibt. Auch mit einer schwarzen Frau als Vorgesetzte des Helden können sich die rechten Amerikaner nicht anfreunden.
Im Steam Forum ist oft die Rede von „SJW Propaganda“. SJW steht für „Social Justice Warrior“ kommt sinngemäß dem deutschen Ausdruck „Gutmensch“ gleich. Einige vermuten sogar eine kommunistische Verschwörung hinter dem Spiel. Auch der Slogan „Make America nazi-free again!“, eine Anspielung auf Donald Trumps Wahlkampf sorgte für Empörung bei rechten Amerikanern. Der Slogan würde Trump-Wähler mit Nazis gleichsetzen. Ihre Abneigung machen sie jetzt mit Forenbeiträgen und schlechten Reviews Luft.
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[nextpage title=“Next Page“]Zensur und Geolock in Deutschland
In Deutschland ist es vor Allem die Zensur, mit der sich viele Spieler nicht abfinden wollen. Wie inzwischen allgemein bekannt ist, wurden in der deutschen Version alle verfassungsfeindlichen Symbole entfernt. Das alleine wäre für die meisten User noch zu verschmerzen gewesen, wenn die Story von den Änderungen nicht betroffen wäre und etwa wie in Call of Duty: WWII Hakenkreuze durch eiserne Kreuze ersetzt würden. Allerdings wurde auch in den Dialogen jeder Bezug zum dritten Reich entfernt. So wird etwa aus „Führer“ „Kanzler“, aus „aryan“ „germanisch“. Für viele Spieler verfälscht das die Story zu sehr.
Während Österreicher und Schweizer das Problem relativ einfach durch eine Importversion umgehen können, werden Deutsche mittels Geolock ausgeschlossen. Das bedeutet, dass sich Keys für die internationale Version nicht über eine deutsche IP-Adresse aktivieren lassen. Einige User umgehen diese Sperre mittels VPN. Das ist prinzipiell möglich, allerdings gegen die Geschäftsbedingungen von Steam. Im schlimmsten Fall könnte Steam dann den Account sperren. Wer diese Hintertür nutzen möchte, sollte also zumindest einen zweiten Account anlegen, auf sich nur Wolfenstein befindet. Damit riskiert ihr zumindest nicht, auch die anderen Spiele zu verlieren.
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