Entwickler sind erfinderisch, was Settings angeht. Doch in in diesen 5 Szenarien könnten unserer Meinung nach gerne mehr Spiele erscheinen.
Insgesamt kann man Spieleentwicklern sicher keinen Mangel an Kreativität vorwerfen, was die Szenarien ihrer Werke angeht. Von relativ realistischen Umgebungen wie in GTA bis hin zu abgedrehten High Fantasy-Welten mit gottähnlichen Helden in Asura’s Wrath oder Bayonetta lassen Entwickler nur wenige Möglichkeiten aus, ihren Spielen einen einzigartigen Hintergrund zu geben. Dass dennoch nicht zu jedem Szenario Spiele entwickelt werden, wollen wir euch mit dieser Liste zeigen. Wir wollen euch hier fünf Szenarien präsentieren zu denen es entweder keine oder zu wenige Spiele gibt. Dabei versuchen wir auch auf die Gründe einzugehen, warum diese Setting von den Entwicklern bisher stiefmütterlich behandelt wurden. Natürlich gilt: Was noch nicht ist, kann werden. Auf eine Rangfolge haben wir hier verzichtet, da die Szenarien so unterschiedlich sind, dass es eine reine Geschmacksfrage ist, wo man sich eher Spiele wünscht.
5 Setting, in denen wir uns mehr Spiele wünschen
Der Vietnamkrieg
Wenn es im Kriege im 20. Jahrhundert geht, die als Setting für Spiele dienen, denken die meisten Gamer sofort an den Zweiten Weltkrieg. Natürlich gibt es mit Battlefield 1 auch ein populäres Spiel im Ersten Weltkrieg, aber deutlich häufiger wagen sich Entwickler an den zweiten großen Konflikt der Menschheitsgeschichte. Der Vietnamkrieg dagegen, blieb in Spielen eher unpopulär. Das letzte Spiel zu Vietnam war Air Conflicts: Vietnam im Jahr 2013, ein Flugsimulator mit einem mehr als zweifelhaften Ruf.
Sledgehammer Games arbeitete an Call of Duty: Fog of War, das in Vietnam hätte spielen sollen. Der Shooter kam aber nie auf den Markt. Dass der Zweite Weltkrieg als Spieleszenario populär und Vietnam verpönt ist, hat natürlich einen Grund, und dieser liegt in den USA. Während der Zweite Weltkrieg gerne als die amerikanischen Heldensage betrachtet wird, gehört der Vietnamkrieg zu den dunkelsten Kapiteln in der Geschichte der USA. Bisher hat dieser Umstand offenbar viele Entwickler davon abgehalten, sich an das sensible Thema zu wagen. Dass dieser Umstand nicht zwingend den Erfolg eines Spiels mindern muss, beweist letzten Endes am besten der Erfolg von Spielen im Zweiten Weltkrieg in Deutschland. Vietnam als Szenario für einen Shooter würde schon mit einer neuen Umgebung auch andere taktische Möglichkeiten bieten. Dschungelkrieg wäre eine Abwechslung zu Häuserkampf.
Weiter geht es auf Seite 2.
[nextpage title=“Next Page“]Das Mittelalter
Moment, werden manche jetzt sagen, mittelalterliche Spiele gibt es doch wie Sand am Meer. Tatsächlich gibt es sehr viele Fantasy-Welten angesiedelt sind, die dem europäischen Mittelalter mehr oder weniger lose nachempfunden sind. Allerdings sind das eben wie gesagt, Fantasy-Spiele, in denen das Mittelalter lediglich als Kulisse dient. Das Mittelalter als historisches Setting ist dagegen sehr selten zu finden. Meist wird dann auch deutlich weniger Wert auf historische Authentizität gelegt als etwa bei Spielen, die in den Weltkriegen angesiedelt sind.
Mount & Blade orientiert sich zwar, was die Spielwelt und Ausrüstung angeht, stark am Mittelalter, versetzt den Spieler aber in eine fiktive Welt. Ähnlich ist es bei For Honor. Assassin’s Creed kombiniert mittelalterliche Erinnerungen mit einem Science-Fiction-Hintergrund. Mehr Spiele, die tatsächlich im Mittelalter angesiedelt sind, würden mit Sicherheit viele Abnehmer finden.
Weiter geht es auf Seite 3.
[nextpage title=“Next Page“]„Kosmische Endzeit“
An Endzeit und Survival-Settings herrscht im Grund kein Mangel. Untote und Atombomben sind die beliebtesten Gründe für den Niedergang der Menschheit, in manchen Spielen hat aber auch der Klimawandel oder ein Asteroid die Zivilisation zu Fall gebracht. Was derzeit noch fehlt, wäre ein Survial-Spiel auf einem Sonnensystem, das wirklich am Ende seiner Existenz steht. Man stelle sich dabei ein Spiel vor, das fünf Milliarden Jahre in der Zukunft spielt. Die Sonne wird zum Roten Riesen und es ist klar, dass unser Planet dem Untergang geweiht ist. Wie lange können die letzten Überlebenden der Hitze standhalten. Oder finden sie am Ende sogar einen Weg, ein Raumschiff in Gang zu setzen und von dem sterbenden Planet zu entkommen?
Alternativ könnte dieses Szenario sogar für ein Online-Spiel funktionieren. Dabei würden sich die letzten Überlebenden um einen Platz auf einem der rettenden Raumschiffe bekriegen. Aber ja, ein solches Spiel mit Sicherheit eine ausgesprochen ekelhafte Community…
Weiter geht es auf Seite 4.
[nextpage title=“Next Page“]„Exotische“ Pen & Paper-Rollenspiele
Pen & Paper-Rollenspiele liefern oft den Hintergrund für Videospiele. Das bekannteste Beispiel dafür ist natürlich Baldur’s Gate im Dungeons & Dragons-Universum. Dort spielt auch das aktuelle MMORPG Neverwinter. Das Schwarze Auge hat ebenfalls das Setting für Spitzenspiele wie die Drakensang-Reihe geliefert. Die Shadowrun-Spiele haben auf Steam eine große Fan-Gemeinde und mit Torment: Tides of Numenera hat auch ein etwas weniger bekanntes P&P-Setting in erfolgreiches Videospiel hervorgebracht. Doch es gibt noch viele Pen & Paper-Welten, in denen noch kein Videospiel angesiedelt ist. Spontan fallen mir hier Exalted, Iron Kingdoms und Earthdawn ein.
3 Beispiele: Exalted, Iron Kingdoms und EarthDawn
Exalted ist ein High Fantasy-Rollenspiel vom World of Darkness-Erfinder White Wolf. Die Helden sind Auserwählte der Götter und mit mächtigen Kräften ausgestattet, die auch zu Kombos verbunden werden können. Die Geschichte des Spiels, um den Kampf gegen die Titanen ähnlichen Primordials, den Aufstieg und Fall der Hohen der Sonne und ihre Rückkehr begeisterte viele Fans, das relativ komplizierte Regelwerk schreckte dagegen viele potentielle Spieler ab – ein perfekter Kandidat für ein Videospiel also, denn regeltechnische Berechnungen könnte der Computer ganz bequem im Hintergrund ausführen. Der Spieler könnte sich ganz auf die Geschichte konzentrieren, ob er nun am Anbeginn der Zeit Primordials vermöbelt oder im Zeitalter der Sorgen den Widerstand gegen die Scharlachrote Kaiserin organisiert.
Iron Kingdoms ist eine Steampunk-Welt, zu der es sowohl ein Tabletop-Spiel im Stil von Warhammer als auch ein Pen & Paper-Rollenspiel gibt. Dementsprechend können die Entwickler hier auch Strategie- und Rollenspielelemente verbinden. Steampunk hat in den letzten Jahren deutlich an Popularität gewonnen, da wäre auch eine Umsetzung dieses Settings naheliegend.
Earthdawn ist auf den ersten Blick eine eher „tpyische“ Fantasy-Welt mit vielen spielbaren Rassen und einem hohen Grad an Magie. Das besondere daran ist, dass es ein geistiger Vorläufer des Shadowrun-Settings ist, also in einer magischen Zeit vor der Shadowrun-Umgebung spielt. Für Kenner des Shadowrun-Universums gibt es dort einen hohen Wiedererkennungswert. So waren etwa die Drachen aus der Shadowrun-Welt bereits in Earthdawn aktiv.
Weiter geht es auf Seite 5.
[nextpage title=“Next Page“]Europa der modernen Zeit
Gibt es einen Grund, warum ein Spiel wie GTA grundsätzlich in den USA spielen muss? Waffengesetze werden manche jetzt sagen. Sicher, die Verfügbarkeit von Waffen würde ein Spiel im Gangstermilieu in einer europäischen Großstadt erschweren, aber solange der Protagonist einen Waffenschmuggler kennt und seine Kriegsgeräte verstecken kann, wäre so etwas durchaus im Bereich des möglichen. Eine GTA im Heimatland von Pißwasser wäre doch einmal eine lustige Abwechslung! Die Trinkfestigkeit der Charaktere müsste dann aber deutlich nach oben korrigiert werden ;).
In welchem Setting würdet ihr euch mehr Spiele wünschen? Nennt uns eure Ideen in den Kommentaren! Folgt uns auf Facebook, wenn ihr keine News aus der Welt des Gaming verpassen wollt.