Für T-Online könnte GTA V am BVB-Anschlag schuld sein. Einmal mehr zeigt sich die verhängnisvolle Kombination von Halbwissen und Sensationsgier.
Einem Bericht von T-Online zufolge könnte GTA V an dem Anschlag auf den Borrusia Dortmund-Mannschaftsbus schuld sein. Reißerisch titelt das Magazin:
Der Attentäter hatte zuvor Options-Scheine des Fußballvereins Borussia Dortmund gekauft. Im Falle eines Kursfalls wären diese stark im Wert gestiegen. T-Online schreibt von einem möglichen Gewinn von 3,9 Millionen Euro. Tatsächlich ist diese Zahl maßlos übertrieben. Das Börsenmagazin der ARD beziffert den Gewinn auf eine realistische Zahl von 276.000 Euro. Auch das wäre nur möglich gewesen, wenn der Kurs auf Null gefallen wäre. Durch den Anschlag auf den Mannschaftsbus wollte der Attentäter diesen Kursfall auslösen. Darin sieht T-Online Parallelen zu den Attentats-Missionen in GTA V.
T-Online konstruiert Parallelen zu GTA V
Attentatsmissionen erinnern an Dortmund
Im aktuellen GTA-Ableger kann der Spieler auch durch sogenannte Attentatsmissionen und Aktienkäufe mehrere Millionen Spieldollar verdienen. Es ist die einfachste Methode im Spiel zu einem Multimillionär zu werden. Von dem Geld kann sich der Spieler anschließend teure Luxusimmobilien, Fahrzeuge, Kleidung und Waffen kaufen.
Doch nicht nur, was den möglichen Wert der Options-Scheine angeht, hat T-Online schlecht recherchiert. Denn auch die Attentats-Missionen in GTA V funktionieren nicht nach diesem Muster. So gibt es in GTA V so etwas wie Otpions-Scheine gar nicht. In den Attentats-Missionen kauft der Spieler die Aktien der Konkurrenz und hofft, dass diese nach dem Attentat steigen.
T-Online vergisst dabei ebenfalls, dass GTA V alles andere als eine Simulation der realen Wirtschaft ist. Der Aktienmarkt in GTA ist höchstens eine Karikatur des Kapitalismus der realen Welt und als solche viel zu weit vom Original entfernt, als dass das Spiel als Vorlage für echte Kriminelle dienen könnte. GTA liefert echten Verbrechern ebenso wenige Pläne wie ein durchschnittlicher Fernsehkrimi.
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