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Atari-Gründer Nolan Bushnell war für den Pionier-Preis auf der Game Developers Conference vorgesehen. Doch Sexismus-Vorwürfe kosten ihm nun die Auszeichnung.

Als Mitgründer von Atari hat sich Nolan Bushnell in den 1970er Jahren ohne Zweifel um die Spieleindustrie verdient gemacht.  Mit der Gründung von Atari 1972 und den Spielhallentiteln Computer Space, Pong und Breakout gilt Bushnell als Vater der Spielautomaten. In diesem Jahr sollte der heute 74-jährige dafür mit dem Pionier-Preis der Game Developers Conference in San Francisco geehrt werden. Doch seit Mittwoch dieser Woche steht fest, dass Bushnell nun doch auf die Auszeichnung verzichten muss. Grund sind Sexismus-Vorwürfe von Spiele-Designerinnen und Akademikerinnen wie Brianna Wu, Jennifer Scheurle, Jen Allaway und Gillian Smith, die Anfang der Woche  auf Twitter laut wurden.

Die Frauen werfen dem Atari-Mitgründer vor, seinen Projekten weibliche Codenamen gegeben zu haben. So soll einem Play-Interview zufolge Pong intern den Code-Namen Darlene gehabt haben. Der Name stamme von einer „von allen geliebten Mitarbeiterin mit toller Taille und noch tollerer Oberweite“. Außerdem verweisen die Kritikerinnen auf einen Artikel in in Steven Kents Buch „The Ultimate History of Video Games“. Darin wird von einem Meeting der Firmenleitung berichtet, das im Whirlpool in Bushnells Garten stattgefunden habe. Bushnell bat eine Kollegin, Dokumente aus der Firma mitzubringen. Als sie die Dokumente lieferte, habe Bushnell laut Pong-Designer Al Alcorn versucht, sie zu überreden, auch in den Pool zu kommen.

Bushnell war nie schüchtern und machte keinen Hehl daraus, dass er gerne Sex hatte. So soll er laut Ray Kassar, der Atari in den 70er Jahren leitete zu einem Firmentreffen mit einem T-Shirt mit dem Schriftzug „I love to fuck“ erschienen sein. In Bushnells Bücherregal habe sich auch das Aufklärungsbuch The Joy of Sex befunden. Heute entschuldigt sich der seit 40 Jahren verheiratete Vater von Kindern:

Falls meine persönlichen Taten oder die Taten derer, die mit mir zusammengearbeitet haben, Mitarbeiter unserer Firmen verletzt oder ihnen Schmerzen zugefügt haben, entschuldige ich mich ohne Vorbehalte.

Solidarität erhält Bushnell von ehemaligen Atari-Mitarbeiterinnen. Im Gegensatz zu Third-Wave-Feministinnen haben diese Bushnell nie als sexistisch wahrgenommen. So erklärt Loni Reeder:

Ich habe dort gearbeitet. Ich kannte Nolan persönlich. Ich habe Jahre danach eine Firma mit ihm gegründet. Ich wurde fair behandelt und gut bezahlt. Ich habe weitere Atari-Freundinnen, die Nolan ebenfalls kennen. Keine von uns fühlte sich von ihm, [weiblichen] Codenamen oder T-Shirts [mit schlüpfrigen Sprüchen] verletzt. Das hier ist definitiv KEINE #metoo-Geschichte.

Scheinbar sind die einzigen Leute, die sich über uralte Pressegeschichten und einen Arbeitsplatz von vor 40 Jahren erregen, wohl nur die, die damals NICHT dabei waren.

Ihre Kollegin Elaine Shirley stimmt ihr im Replay-Magazin zu:

So ging es damals zu. Nolan baggerte die Frauen an und sie baggerten ihn an. Wäre die #metoo-Bewegung zu Atari-Zeiten aktiv gewesen, hätte sie die halbe Firma angeklagt. Meines Wissens tat keiner etwas gegen seinen Willen. Ganz ehrlich? Frauen bei Atari waren in dieser Hinsicht mindestens genauso aggressiv, wenn nicht noch aggressiver. (…) Meiner Meinung nach muss sich eine Bewegung auf die Ära beziehen, in der dieser ‚Missbrauch‘ geschehen ist – auch, wenn klare Linien wie Kindesmissbrauch und sexuelle Gewalt zu keiner Zeit entschuldbar sind.

Den Pionier-Preis für Bushnell können sie mit ihrem Einsatz zwar nicht retten, vermutlich aber seinen angekratzten Ruf wiederherstellen. Denn von Nolan Bushnells Errungenschaften profitiert die Branche nach wie vor, ob er nun vor 40 Jahren einen schlüpfrigen Spruch vom Stapel gelassen hat oder nicht.

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