Man kann zu Pokémon Go ja stehen, wie man will. Aber kaum ein rational denkender Mensch würde Parallelen zum Nationalsozialismus erkennen. Ein italienischer Bischof zieht nun diesen Vergleich.
Manche Menschen sind von dem Hype um Pokémon Go genervt. Manche sehen darin mitunter auch eine Gefahr für die Verkehrssicherheit. Darüber lässt sich nun mit Sicherheit trefflich streiten. Einen bisher nicht gekannten Grad der Abneigung gegen die Taschenmonster legt dagegen der italienische Bischof Antonio Stagliano an den Tag. Der konservative Geistliche sieht in der App etwas „Diabolisches“, das „abertausende junge Menschen einander entfremdet“.
Bischof vergleicht Pokémon Go mit Nationalsozialismus
Aber der streitbare Gottesmann geht noch einige Schritte weiter und damit auch über die Grenzen des guten Geschmacks und Verhältnismäßigkeit hinaus. Denn für ihn ist Pokémon Go nicht weniger als ein „totalitäres System nahe am Nationalsozialismus“. Er wolle rechtliche Schritte einleiten, um das Spiel in ganz Italien verbieten zu lassen. Das erklärte der Bischof von Noto in Sizilien in einem Interview gegenüber mehreren italienischen Zeitungen. Dass er mit seinen Forderungen Erfolg haben könnte, kann man aber getrost ausschließen.
Kommentar: Man fasse also zusammen: Der Geistliche sieht in einem Spiel, in dem die Charaktere wie Plüschtiere aussehen, Kämpfe niemals tödlich sind und kein Milliliter Pixelblut vergossen wird, Ähnlichkeiten zu einem Regime, das Millionen Menschen ermordet und den größten Krieg der Menschheitsgeschichte angezettelt hat. Das ist nicht nur eine Verunglimpfung von Pokémon Go-Spielern, das ist auch die größte und fahrlässigste Verharmlosung des Nationalsozialismus, die man sich vorstellen kann.
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