Die Next Gen Konsolen PlayStation 5 und die Xbox Series sind nun schon seit über einem Jahr auf dem Markt – und noch immer sind sie nicht so einfach zu bekommen. Einer der Hauptgründe dafür ist nach wie vor die gut dokumentierte Halbleiterknappheit, die Sony und Microsoft effektiv daran gehindert hat, so viele Konsolen zu bauen, wie sie eigentlich verkaufen wollten.
Diese Verknappung des Angebots wurde durch Händler, oder sogenannte Scalper, noch verschärft, die seit etwa einem Jahr die wenigen vorhandenen Bestände aufkaufen, um sie zu überhöhten Preisen weiterzuverkaufen und aus verzweifelten Kunden Profit zu schlagen.
„Aftermarket Arbitrage“
Sky News hat kürzlich mit „Aftermarket Arbitrage“ gesprochen – einer Gruppe, die Software einsetzt, um die Lagerbestände im Einzelhandel zu verfolgen und Mitglieder zu benachrichtigen, wenn neue Artikel verfügbar sind. Für nur rund 30 Euro pro Monat können Mitglieder diese Software nutzen, um heiße Artikel wie die PS5 oder die Xbox Series X auf Verfügbarkeit zu identifizieren und zu erwerben.
Das vielbesagte Scalping wird in der Regel von Unternehmen wie Aftermarket Arbitrage unterstützt. Denn diese verschaffen Wiederverkäufern den Vorteil, den sie brauchen, um sich einen Vorsprung zu verschaffen, bevor sie gewinnbringend weiterverkaufen.
Während von offiziellen Stellen wie Regierungen weiterhin über solche Praktiken debattiert wird, ist der Inhaber von Aftermarket Arbitrage der Meinung, dass an ihren Praktiken nichts falsch ist. Der 24-Jährige begann sein Geschäft mit dem Wiederverkauf gefragter Turnschuhe, erweiterte aber bald seinen Horizont. Die Instagram-Posts von Aftermarket Arbitrage zeigen Kisten und Kartons mit PlayStation 5-Konsolen und anderen heißen Artikeln, die vom Boden bis zur Decke gestapelt sind.
Im Gespräch mit Sky News erklärt Inhaber Jack Bayliss das Prinzip anhand folgendem Vergleichs: „Wenn man sich den Aktienmarkt anschaut und eine Arbitragemöglichkeit sieht, bei der jemand glaubt, dass ein Vermögenswert unterbewertet ist, werden die Händler darauf anspringen und diesen Gewinn mitnehmen. Das ist genau das, was wir tun.“
„Besitz einer PS5 ist Luxus“
Bayliss fügte hinzu, dass ihn der Gedanke an Familien, die aufgrund von Unternehmen wie dem seinen nicht in der Lage waren, eine PS5 für ihre Kinder zu kaufen, nicht wirklich stört: „Für mich ist der Besitz einer PS5 oder einer Xbox keine Notwendigkeit, sondern Luxus, okay? Wenn man es sich leisten kann, 450 Pfund auszugeben, dann sollten die zusätzlichen 100 Pfund nicht ins Gewicht fallen, wenn man das Geld dafür ausgeben kann.
Ja, einige Familien werden weitere 100 Pfund zahlen müssen, aber was man nicht bedenkt, ist, dass unsere Mitglieder 30 Konsolen haben und an jeder 100 Pfund verdienen. Und dann verdienen sie in ein paar Tagen ein gutes Monatsgehalt.“
Quelle: Sky News