Nicht nur in Deutschland ist Wolfenstein II zensiert, auch in Österreich bietet Bethesda nur die gekürzte Version an. Manche Händler greifen dort jedoch zu Importen.
Wie die meisten von euch schon wissen, erscheint Wolfenstein II in Deutschland nur in einer zensierten Fassung, in der alle Bezüge zum Nationalsozialismus entfernt wurden. So fielen nicht nur Hakenkreuze und SS-Runen dem Rotstift zum Opfer, statt von den Nazis ist hier nur vom „Regime“ die Rede. Der Publisher Bethesda will damit rechtliche Probleme vermeiden.
Sowohl in Deutschland als auch in Österreich sind nationalsozialistische Symbole verboten. Es gibt es jedoch Ausnahmen. Nach §86 ist die Darstellung erlaubt, wenn sie der „staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst, der Forschung oder Lehre“ dient. So sind Filme und Serien mit NS-Symbolik, wie The Man in the High Castle durchaus auch in Deutschland verfügbar, weil sie als Kunst gelten. Würden Spiele als Kunst anerkennt, wäre auch Wolfenstein durch diese Ausnahmeregelung geschützt. In Österreich wird nach Verbotsgesetz §3 bestraft, wer „in einem Medium oder sonst öffentlich auf eine Weise, dass es vielen Menschen zugänglich wird, den nationalsozialistischen Völkermord und andere nationalsozialistische Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, gröblich verharmlost, gutheißt oder zu rechtfertigen sucht„.
Da bei Wolfenstein II aber nicht von Propaganda, Leugnung oder Verharmlosung die Rede sein kann, wollen sich einige österreichische Händler nicht mit der Zensur abfinden. Neben der gekürzten österreichischen Fassung bieten sie auch unzensierte Versionen aus Großbritannien oder den USA an. So führt etwa der Online-Händler Gameware.at Versionen aus allen drei Ländern. Bei der britischen Importversion weist der Händler darauf hin, dass möglicherweise ein britischer Account benötigt. Noch ist nicht sicher, ob ob Bethesda einen Geolock einsetzen wird, um die internationale Version von Deutschland und Österreich fernzuhalten. Beim Vorgänger gab es eine solche Sperre nach dem Release in Deutschland, Österreich, Japan, der Schweiz und Israel. Auf den Druck österreichischer Konsumentenschützer hin wurde dieser aber kurz danach aufgehoben.
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