Hacker
Die Wahrnehmung und das Verständnis dafür. was Hacker sind und wie sie vorgehen hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Naive Darstellungen von zwielichtigen Gestalten mit Kapuze über dem Kopf und kryptischen Datensätzen, die in Sekundenbruchteilen über den Bildschirm rauschen und vom Hacker bearbeitet werden, gehören glücklicherweise der Vergangenheit an.
Denn Hacken und Programmieren hat nichts mit rasantem eintippen von Code zutun, mit dem man sich innerhalb von Minuten in Systeme einschleusen kann. Stattdessen ist Hacken ein langwieriger Prozess, der oftmals sehr langsam von statten geht und sehr wohl überlegt ist. Oftmals ist das Programmieren von Schadsoftware nur der kleinste Teil des Prozesses.
Die Vorstellung, dass eine fremde Person sich nur durch das eintippen von Code in den eigenen Computer einhacken kann, ist schlichtweg falsch. Stattdessen beginnt ein Hack meistens mit einer E-Mail mit Phishing-Link oder einer Phishing-Seite, auf der das spätere Opfer selbst sensible Daten preisgibt oder eine Software auf seinem Gerät installiert, das dem Hacker überhaupt erst den Zugang zum eigenen System ermöglicht.
Krebsakten
Umso wichtiger ist es deshalb, dass Mitarbeiter der Regierung, der Privatwirtschaft und aus anderen kritischen Sektoren darin geschult werden, wie man sicher mit dem Internet umgeht. Denn Phishing-Mails sind im Grunde wahnsinnig leicht zu entlarven und sollten nicht dafür verantwortlich sein, dass Millionen-Schäden entstehen oder sogar Menschen sterben.
Dass genau das jedoch immer noch passieren kann, verrät der Cyber-Ermittler Peter Mackenzie. Er ist der Hackergruppe „Maze“ seit Jahren auf der Spur und berichtet von Fällen, in denen Krankenhäuser attackiert worden sind und lebenswichtige Patientenakten verschlüsselt worden sind um Lösegelder zu fordern:
„Er habe beobachtet, wie Angreifer lebensnotwendige Daten von Krebspatienten verschlüsselt haben. Das mache ihn persönlich wütend und lässt ihn noch härter arbeiten – Mackenzie hat seit Jahren kein Wochenende mehr gehabt und ist meistens nachts aktiv, wie die Angreifer.“
Das könnte verhindert werden, wenn die uralten Betriebssysteme auf den Computern der Krankenhäusern aktualisiert werden würden und die Mitarbeiter grundlegende Vorsichtsmaßnahmen beachten würden. Denn so wie an diesem Fall zu erkennen ist, nehmen einige Hackergruppen offensichtlich auch Tote in Kauf.
(Quelle: BILD)
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