Assassin’s Creed Shadows steckt voller Abenteuer, Geheimnisse und beeindruckender Orte, die einfach danach schreien, erkundet zu werden. Genau das habe ich in den ersten Spielstunden auch getan – nur nicht unbedingt entlang der Hauptstory. Stattdessen verbrachte ich meine Zeit damit, neue Outfits zu finden, hübsche Deko-Stücke zu sammeln oder die atemberaubende Spielwelt im Fotomodus festzuhalten. Es dauerte über 20 Stunden, bis ich schließlich Yasuke freischaltete – und ich bin mir sicher, dass ich damit nicht allein bin.
Zwischen Aussichtspunkten, Festungen, Nebenquests und zwielichtigen Organisationen verliert man sich schnell in der Welt von Assassin’s Creed Shadows. Gerade als Naoe, der wendigen Shinobi-Protagonistin, laden die ersten Stunden förmlich dazu ein, alles andere zu machen als der Hauptgeschichte zu folgen.
Doch als ich endlich in die Rolle des Samurai Yasuke schlüpfte, stieß ich auf einen Kofun – ein altes Grabmal –, das wie geschaffen für ihn wirkte. Der Weg zur Schatztruhe im Inneren war nicht nur ein spannendes Rätsel, sondern auch das ideale Trainingsgelände, um Yasukes Spielweise kennenzulernen.
Kofuns erinnern an die antiken Gräber aus Assassin’s Creed Origins oder die „Tombs of the Fallen“ aus Assassin’s Creed Valhalla. Es handelt sich um unterirdische Umgebungsrätsel, bei denen es darum geht, Hindernisse zu überwinden und sich immer tiefer vorzuarbeiten. Mit der Beobachtungsfunktion, die hilfreiche Symbole anzeigt, ist das Ziel meist eine legendäre Truhe tief im Inneren.
Mein erster Kofun begegnete mir bereits früh im Spiel, noch als Naoe. Ihre akrobatischen Fähigkeiten – geduckt schleichen, über Abgründe schwingen, tauchen – halfen mir, die unterirdischen Gänge zu erkunden. Damals wusste ich noch nicht, dass dieser Ort später eine wichtige Rolle in einer Nebenquest spielen würde. Ich konnte zwar nicht alles erkunden, aber immerhin eine der ersten legendären Beutegegenstände des Spiels ergattern – ein echter Glücksgriff.
Später, kurz nachdem ich Yasuke freigeschaltet hatte, entdeckte ich den Makino Kurumazuka Kofun. Zunächst war ich wieder mit Naoe unterwegs – schließlich ist sie bei Aussichtspunkten in Türmen und Festungen meist die bessere Wahl, da Yasuke im Klettern eher eingeschränkt ist. Doch schnell wurde mir klar: Dieser Kofun ist nicht für sie gedacht. Der Eingang war von Steinen versperrt, und obwohl explosive Vasen in der Nähe standen, waren sie außer Reichweite – und Naoe kann sie nicht bewegen. Also war klar: Hier ist Yasuke gefragt.
Das war das erste Mal, dass ich einen Ort betrat, der eindeutig auf Yasukes Fähigkeiten zugeschnitten war. Seine Stärke und Masse eröffnen ganz neue Wege, Rätsel zu lösen – ein völlig anderes Spielgefühl im Vergleich zur flinken Naoe. Mit Leichtigkeit hob ich explosive Vasen an, platzierte sie gezielt und zündete sie mit meinem Bogen – ein mächtiges Werkzeug, das mir neue Wege öffnete.
Je weiter ich im Kofun vordrang, desto mehr lernte ich, wie Yasuke mit der Umgebung interagiert und welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben. Dieser Ort war nicht nur ein spannendes Abenteuer – er war das perfekte Tutorial, um mit Yasuke warm zu werden.
Fazit:
Assassin’s Creed Shadows bietet nicht nur zwei völlig unterschiedliche Spielstile, sondern versteht es auch, sie gezielt in der Spielwelt einzusetzen. Der Kofun war für mich mehr als nur ein Nebenort – er war der Moment, in dem ich wirklich verstand, wie viel Potenzial Yasuke mitbringt.