Politische und religiöse Gruppierungen versuchen immer wieder mit Spielen ihre Botschaften zu verbreiten. Hier sind die 10 schlimmsten Propaganda-Spiele.
Wenn Unternehmen, Religionsgemeinschaften oder politische Parteien mit Spielen für ihre Ziele Werbung machen, kommt dabei selten etwas Gutes heraus. Das hindert besagte Gruppierungen aber keinesfalls, es wieder und wieder zu versuchen, oft mit immer schlimmeren Ergebnissen. Wir zeigen euch hier 10 besonders missratene Exemplare von Propaganda-Spielen, die die Botschaft, die sie vermitteln sollten, eher ins Lächerliche ziehen. Nicht bei allen genannten Spielen, ist die Botschaft dahinter per se schlecht. Etwa die PETA-Spiele verfolgen durchaus lobenswerte Ziele. In allen Fällen sind aber die resultierenden Spiele eine Beleidigung für die Festplatten, auf denen sie installiert werden.
10. America’s Army
Wenn es um Propaganda-Spiele geht, ist America’s Army das erste Spiel, das den meisten Gamern in den Sinn kommt. Der Versuch eines Taktik-Shooters diente, wie der Name schon sagte, zur Rekrutierung für die US-amerikansiche Armee. Verschwörungstheorien, wonach das Spiel entwickelt wurde, um Tötungshemmungen abzubauen, sind natürlich Unsinn, dennoch gibt es einige Menge zu kritisieren und zwar selbst dann, wenn man den amerikanischen Streitkräften grundsätzlich positiv gegenübersteht. Die größten Probleme von America’s Army sind technische Natur. Würde die sonstige Ausstattung der US-Armee die gleiche Qualität haben wie die Server von America’s Army, würde über dem weißen Haus heute mit Sicherheit schon eine andere Flagge wehen…
Weiter geht es auf Seite 2.
[nextpage title=“Next Page“]9. Meat is Murder
Auf die grauenhaften Zustände in der Fleischindustrie aufmerksam zu machen, ist ohne Frage ein durch und durch ehrenwertes Ziel. Peta will dieses Ziel aber mit einem ebenso grauenhaften Spiel erreichen. In Meat is Murder (Fleisch ist Mord) muss der Spieler graue Pixelhaufen, die vage an Tiere erinnern sollen, davor retten, von Sägen in rote Pixelhaufen verwandelt zu werden. Das Gepiepse im Hintergrund soll vermutliche eine bizarre Art von 8-Bit-Retrocharme ausstrahlen, schmerzt aber lediglich in den Ohren. Wer sich den Appetit auf Fleisch konsequent verderben will, kann das hier tun.
Weiter geht es auf Seite 3.
[nextpage title=“Next Page“]8. Moschee Baba
Die rechtspopulistische, österreichische FPÖ mag Moscheen und Minarette nicht und brachte diese Abneigung 2010 in einem spielerisch wie technisch anspruchslosen Flash-Game zum Ausdruck. Darin muss der Spieler Moscheen, Minarette und Imame stoppen, Kritiker sagen abschießen. Die Grafik ist zu schlecht, um das eindeutig zu bestimmen. Das Spiel löste einen handfesten Skandal aus. In jedem Fall hat selten ein so schlechtes Spiel so viel mediale Aufmerksamkeit bekommen.
Weiter geht es auf Seite 4.
[nextpage title=“Next Page“]7. Super 3D Noah’s Ark
Biblische Inhalte in Spielen müssen nicht per se zum Griff ins Klo werden, aber die Chancen sind schon sehr groß. Genau so ist es bei diesem sonderbaren Spiel, das als Mod für Wolfenstein 3D startete. Darin muss Noah auf seiner Arche Tiere in FPS-Manier mit Futter beschießen, damit sie nicht verhungern. Zwischendurch stellt das Spiel dem User Bibelfragen. Für richtige Antworten gibt es Power-Ups. Seit 2014 gibt es den „First Person Feeder“ auch für 5 Euro auf Steam.
Weiter geht es auf Seite 5.
[nextpage title=“Next Page“]6. Aufbruch Bayern
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn ausgerechnet die CSU, sonst die erste Partei, die Spiele verteufelt, mit einem Videospiel Wahlwerbung macht. In diesem Browser-Abenteuer, dessen Entwicklung immerhin über 100.000 Euro verschlungen hat, bereist der Protagonist im Auftrag der bayrischen Schutzpatronin Bavaria Bayern, sucht dabei nach Diamanten und beantwortet Fragen zum Land. Das gähnend langweilige Minispiel erntete den Spott der gesamten Internet-Gemeinde, ganz unabhängig von der politischen Gesinnung. Vom Magazin Vice wurde es zum „schlechtesten Spiel der Welt“ ernannt.
Weiter geht es auf Seite 6.
[nextpage title=“Next Page“]5. NRA Practice Range
Die US-amerikanische Waffenlobby NRA (National Rifle Association) setzt sich in erster Linie für einen noch einfacheren Zugang zu Schusswaffen ein. Dabei ernten die Lobbyisten des Öfteren Kritik, wenn die leichte Verfügbarkeit von Waffen zu Verbrechen führt. Um das Image etwas aufzubessern veröffentlichte die NRA dieses iOS-Spiel, freigegeben für Kinder ab vier Jahren. Auf dem vermutlich hässlichsten Schießstand der Spielgeschichte darf der User hier seine Fähigkeiten trainieren. Menschliche Gegner gibt es nicht, es wird nur stupide auf Zielscheiben geballert. Wer sich nicht schon am Anfang zu Tode gelangweilt hat und über das nötige Kleingeld verfügt, kann durch In-App-Käufe stärkere Waffe freischalten.
Weiter geht es auf Seite 7.
[nextpage title=“Next Page“]4. Guitar Praise & Dance Praise
Guitar Praise und Dance Praise sind im Grund Guitar Hero und Let’s Dance für die Kirche. Das grundlegende Gameplay ist das gleiche, nur eben mit christlichen Liedern.
Das ist komisch, nur eben unfreiwillig. Der Erfolg dieser Spiele hielt sich naturgemäß in Grenzen. Wer seine Freunde mit einem Party-Game missionieren möchte, hat in der Regel bald keine Freunde mehr.
Weiter geht es auf Seite 8.
[nextpage title=“Next Page“]3. Quest for Saddam/Quest for Bush
Wie austauschbar Propaganda-Spiele sein können, beweisen Quest for Saddam und Quest for Bush. Quest für Bush wurde im Auftrag des amerikanischen Lokalpolitikers Jesse Petrilla entwickelt, um den zweite Irakkrieg zu propagieren.
Der Republikaner hatte aber nicht damit gerechnet, dass Al-Quaida einfach den Code des Spiels übernehmen würde. Die Islamic Media Front, Al-Quaidas Propagandaorganisation tauschte lediglich ein paar Texturen in dem Billig-Shooter aus und schon war Quest for Bush geboren, ein islamistischer Gegenentwurf zu Quest for Saddam.
Weiter geht es auf Seite 9.
[nextpage title=“Next Page“]2. Tampon Run
Was macht eine Feministin mit einem Mann, der sich über ihre Menstruation lustig macht? Sie wirft ihm einen blutigen Tampon den Kopf! Das ist nicht etwa ein schlechter Witz, sondern der gesamte spielerische Inhalt von Tampon Run. Ob es dem Ruf der feministischen Bewegung zuträglich ist, sich als wütende Furien darzustellen, die Männer mit Tampons bewerfen, darf freilich kritisch hinterfragt werden. Ob die Grafik und der Sound so gestaltet sind, um Menstruationsschmerzen zu simulieren, wollten die Entwicklerinnen nicht sagen. Die Hypothese klingt aber zumindest plausibel. Wer sich spielerisch mit der weiblichen Biologie auseinandersetzen möchte, kann dies hier auf eigene Gefahr tun.
Weiter geht es auf Seite 10.
[nextpage title=“Next Page“]1. Bible Chronicles: The Call of Abraham
Das vermutlich schlimmste Propaganda-Spiel hat es zum Glück nie bis zur Veröffentlichung geschafft. Phoenix Interactive Studios hat sich der Verbreitung fundamentalistischer, christlicher Propaganda in Spieleform verschrieben und wollte dafür Abrahams Geschichte als Videospiel inszenieren. Und ja, die Entwickler dieses Machwerks glauben wirklich, dass diese Geschichte so stattgefunden habe und bezeichnen ihr Spiel sogar als „historisch“. Wäre es jemals auf den Markt gekommen, hätte man darüber wohl nicht nur den Glauben an Gott, sondern auch den Glauben an die Menschheit verlieren können. Mehr als einen Trailer wird man von diesem Spieler aber nie zu Gesicht bekommen. Auf Kickstarter wollten die Entwickler 50.000 US-Dollar sammeln. Tatsächlich bekommen haben sie 875 Dollar.
Haben wir noch Propaganda-Spiele vergessen, die euch die Haare zu Berge stehen lassen? Nennt sie uns in den Kommentaren! Folgt uns auf Facebook, wenn ihr keine News aus der Welt des Gaming verpassen wollt.